Einbrecher wirksam abschrecken

Neunkirchen · Mit der Zeitumstellung am Sonntag ist es auch quasi über Nacht eine Stunde früher dunkel geworden. Im Herbst/Winter wird statistisch gesehen doppelt so oft eingebrochen wie in den Sommermonaten. Die Neunkircher Polizei gibt Tipps, wie man sich schützen kann.

. Eine böse Überraschung erlebten die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Neunkircher Innenstadt, als sie vor einigen Tagen aus dem Urlaub heimkehrten. Die Eingangstür war aufgehebelt, sämtliche Räume waren durchsucht, und einige Wertgegenstände fehlten. Vermutlich haben die Täter aus verschiedenen Hinweisen - zum Beispiel überquellender Briefkasten oder permanent geschlossene Rollläden - darauf geschlossen, dass die Bewohner verreist sind. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte deshalb unbedingt für eine "Urlaubsvertretung" zu Hause sorgen. Also Freunde oder Nachbarn mit dem Leeren des Briefkastens beauftragen und in unregelmäßigen Abständen das Licht an- und ausschalten lassen. "In der dunklen Jahreszeit ist auf jeden Fall mit einem Anstieg der Wohnungseinbrüche zu rechnen", sagt Anja Leinenbach vom Kriminaldienst Neunkirchen . Saarlandweit gab es in den vergangenen zehn Monaten keinen nennenswerten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Auch in der Region Neunkirchen gab es keine Ausreißer nach oben oder gar Einbruchsserien wie etwa vor einem knappen Jahr am Biedersberg (die SZ berichtete ausführlich).

Im Landkreis Neunkirchen hatte es im Jahr 2013 insgesamt 204 Einbrüche gegeben, im vergangenen Jahr waren es 234. Versuche zählte die Polizei letztes Jahr 100. Dies zeigt, dass sich Einbrecher durchaus abschrecken lassen, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet. "Türen sollte man nicht nur ins Schloss ziehen, sondern auf jeden Fall zusperren", rät Anja Leinenbach. Gekippte Fenster seien in der Regel offene Fenster, also wie eine Einladung für den Einbrecher. Im Grunde müsse jeder Bürger selbst für ein gewisses Maß an Sicherheit sorgen, sagt Polizeisprecher Stephan Laßotta. Und das sei mit relativ einfachen Maßnahmen auch gut zu bewältigen. Um es auf den Punkt zu bringen: "Die Täter wollen keine Probleme." Kurz rein ins Haus, Wertgegenstände einpacken und schnell wieder weg. "Alles, was es schwierig macht, schreckt Einbrecher ab", erklärt der Sprecher des Saarländischen Landespolizeipräsidiums im SZ-Gespräch. Hecken sollte man deshalb nicht zu hoch wachsen lassen und außerdem für Helligkeit durch Bewegungsmelder sorgen. Ein wirksamer Schutz müsse nicht unbedingt teuer sein, betont Laßotta. Weiter gehende und individuelle Tipps geben die Mitarbeiter der Polizeilichen Kriminalprävention, die nach Anfrage vor Ort zu den Bürgern kommen und einen Plan aufstellen (Telefon 06 81/9 62 35 35). Wichtig ist außerdem, die Augen offen zu halten und verdächtige Wahrnehmungen in der Nachbarschaft sofort der Polizei zu melden. Anja Leinenbach betont: "Wir sind auf die Hinweise der Bevölkerung angewiesen."

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