Er prägte 13 Jahre die Geschicke der Stadt Neunkirchen trauert um ehemaligen Bürgermeister Ewald Groß
Neunkirchen · Der ehemalige Bürgermeister verstarb am 1. Februar. Von 1974 bis 1987 prägte er die Geschicke der Stadt.
Am 1. Februar 2022 verstarb der ehemalige Bürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen im Alter von 94 Jahren. Neunkirchen trauert um einen Bürgermeister, dessen 13-jährige Amtszeit zu der bewegtesten Zeit unserer Stadtgeschichte zählt, so Oberbürgermeister Jörg Aumann in einer Mitteilung der Stadt: In die 13 Jahre vom 1. Oktober 1974 bis 31. Dezember 1987 fiel der Niedergang des Eisenwerks und die Neuplanung der Innenstadt. Gerade als Baudezernent hatte Groß einen gewichtigen Anteil am Um- und Aufbau des neuen Neunkirchens.
„Ewald Groß war ein guter Bürgermeister, der half, wo es klemmte“, schrieb Lokalredakteur Gerd Meiser anlässlich seines 70. Geburtstages. Das trifft es auf den Punkt: Seine Haltung, sich der Dinge und Anliegen anzunehmen, verschaffte ihm den wohlwollenden und wertschätzenden Spitznamen „De Mache ma“. Groß war stets bereit, Vorschläge aufzugreifen, wenn sich diese ordentlich realisieren ließen. Noch wichtiger: Er blieb an den Projekten dran und begriff sie als seine Aufgaben. Er war – im ganz positiven Sinne – ein Diener an der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern.

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Seiner Wahl als Bürgermeister ging eine etwas kuriose politische Konstellation im Stadtrat voraus: CDU- und FDP-Fraktion bildeten mit einem Teil der SPD-Fraktion eine Koalition, die gegen den anderen Teil der SPD-Fraktion nicht Berthold Günther (SPD), sondern Paul Kolb (SPD) zum Oberbürgermeister wählte. Teil der Abmachung war, dass ein CDU-Vertreter Bürgermeister wird. Ewald Groß trat dieses Amt an.
1987 musste er aus Rücksicht auf seine Gesundheit vorzeitig in den Ruhestand eintreten. Vor seiner Wahl zum Bürgermeister war er vom 1. November 1964 bis 30. September 1974 Mitglied des Neunkircher Stadtrates. Groß war seit 1964 Mitglied der CDU und zwölf Jahre Vorsitzender der CDU in Wellesweiler.
Auch nach seiner Zeit als Bürgermeister hat sich Groß vor allem im kulturellen und geschichtlichen Bereich unserer Stadt engagiert. 2018 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

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Aufgrund seiner ausgleichenden und ruhigen Art war er bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschätzt und beliebt. Über parteipolitische Grenzen hinweg genoss er hohes Ansehen bei allen Akteuren der Stadtpolitik. Die Stadt wird sein Andenken in Ehren halten., so Aumann abschließend.