Fußball Merhej will weiter die „Null“ halten

Neunkirchen · Borussia Neunkirchen trifft an diesem Sonntag im Ellenfeld im Saarlandliga-Spitzenspiel auf den TuS Herrensohr. Borussen-Schlussmann Jonas Merhej will hinten die „Null“ halten.

 Jonas Merhej (im Anflug) hält den Kasten der Borussen in Neunkirchen sauber. Auch gegen Herrensohr?

Jonas Merhej (im Anflug) hält den Kasten der Borussen in Neunkirchen sauber. Auch gegen Herrensohr?

Foto: Thomas Burgardt

Den 7. Oktober 2017 wird Philippe Persch, Stammtorhüter bei Fußball-Saarlandligist Borussia Neunkirchen wohl so schnell nicht vergessen. Denn da riss sich der 25-Jährige im Heimspiel gegen den SV Bübingen schon nach zehn Minuten die Achillessehne. Fans und Mitspieler waren sichtlich geschockt. Einer musste seinen Schock ganz schnell überwinden – Ersatztorhüter Jonas Merhej. Der 21-Jährige musste nämlich für Persch in die Kiste. In den verbleibenden 80 Minuten hielt Merhej seinen Kasten sauber – und Neunkirchen feierte einen 2:0-Erfolg. Merhej musste auch in den folgenden Begegnungen ran – und wird wohl auch bis mindestens Mitte April noch weiter bei den Hüttenstädtern zwischen den Pfosten stehen. Denn bis dahin wird Persch noch ausfallen.

Die Bilanz, die Merhej seit der Partie gegen Bübingen vorweisen kann, kann sich durchaus sehen lassen: In vier seiner acht weiteren Begegnungen kassierte er kein Gegentor. „Bisher bin ich persönlich zufrieden mit meinen Leistungen“, sagt der Schlussmann. „Aber die Jungs haben auch gute Arbeit in der Verteidigung gemacht.“

Trotzdem hätte sich der aus Homburg stammende Informatik-Student, der vergangene Runde noch für den Goslarer SC kickte, eine andere Situation lieber gehabt: Merhej hätte sich gerne im sportlichen Duell einen Platz im Tor erarbeitet, statt durch eine Verletzung seines Konkurrenten in die Hütte zu kommen. „Vielleicht klappt das ja nächste Saison. Ich werde bei der Borussia bleiben und Philippe denke ich auch“, erklärt der 21-Jährige.

An diesem Sonntag steht für Merhej mit der Borussia eine richtungsweisende Partie an: Um 15 Uhr empfangen die Hüttenstädter im Ellenfeld den Tabellen-Zweiten TuS Herrensohr. Die Borussen sind mit einem Punkt weniger Dritter. Mit einem Sieg könnten Neunkirchen also erstmals in dieser Saison auf Rang zwei klettern. Der berechtigt am Saisonende zur Teilnahme an Aufstiegsspielen zur Oberliga.

„Ich werde versuchen, wieder die Null zu halten“, kündigt Merhej an. „Da wir vorne immer einen machen, werden wir dann gewinnen.“ Sollte dies gelingen wäre der Traum von der Rückkehr in die Oberliga bei den Borussen endgültig wieder am Leben. Aber schafft die Borussia tatsächlich noch den Aufstieg? Merhej gibt sich da eher vorsichtig: „Mathematisch ist noch alles möglich“, sagt er – ganz im Stile eines Informatikstudenten.

Mathematisch ist aber auch klar – wenn die Borussia den Punkteschnitt seit dem Amtsantritt von Trainer Björn Klos Mitte September 2017 halten kann – dann wird sie auf einem der beiden ersten Plätze landen. Denn unter der Regie des neuen Übungsleiters ist der Traditionsclub in zwölf Spielen noch ungeschlagen. Neunkirchen holte neun Siege und drei Unentschieden. Aber wie hat Klos die Trendwende geschafft? Dazu Merhej: „Björn trifft genau den Nerv der Mannschaft. Wenn es mal nicht läuft, findet er immer genau die richtigen Worte.“

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