Nicht verrückt, aber extrem

Merchweiler. Minusgrade und ein halber Meter Schnee - das sind die optimalen Außenbedingungen für Winterschwimmer. Die Besten der Welt maßen sich jetzt vor Kurzem in dieser Extremsportart im slowenischen Bled, wo die Winter Swimming Championships stattfanden

Merchweiler. Minusgrade und ein halber Meter Schnee - das sind die optimalen Außenbedingungen für Winterschwimmer. Die Besten der Welt maßen sich jetzt vor Kurzem in dieser Extremsportart im slowenischen Bled, wo die Winter Swimming Championships stattfanden. Mit dabei: Die "Merchweiler Seelöwen", die seit fünf Jahren bei ihrem traditionellen Neujahrsschwimmen am Itzenplitzer Weiher den Zuschauern das Blut in den Adern gefrieren lassen. Als verrückt möchten sie sich deswegen allerdings nicht bezeichnen lassen. Sie gingen lediglich einer Extremsportart nach, versichern die "Seelöwen". In Slowenien starteten die "Merchweiler Seelöwen" mit einem vierköpfigen Team - Michael Marx (38/Merchweiler), Christian Baltes (24/Merchweiler), Florian Eckert (26/Merchweiler) und Sandra Brettar (37/Bliesmengen-Bolchen). Es galt die drei Disziplinen 25 Meter Brustschwimmen sowie 25 und 50 Meter Freistil zu meistern. Und dies im drei Grad Celsius kalten Bleder See. Insgesamt waren über 700 Teilnehmer aus 20 Ländern angereist. Darunter besonders stark vertreten die typischen Eisschwimmer-Nationen Russland und Finnland. Aber auch Großbritannien, Deutschland und der Gastgeber Slowenien waren mit recht großen Mannschaften versammelt. Die weiteste Anreise hatte die 34-jährige Chio Hatakeyama aus Hawaii, das sicherlich nicht zu den typischen Eisschwimm-Nationen zählt. Dennoch räumte die Sportlerin drei Goldmedaillen in ihrer Altersklasse (30 bis 39 Jahre) in 25 Meter Brust, 25 und 50 Meter Freistil ab. In dieser Altersklasse trat Sandra Brettar als einzige Deutsche an. Als erstes startete in Bled-Lido, dem Sommerstrandbad des rund 5000 Einwohner zählenden Luftkurortes, die Hauptdisziplin: 25 Meter Brustschwimmen. Dabei muss der Kopf ständig über Wasser bleiben. Dies ist eine der Hauptregeln des traditionellen Eisschwimmens, denn 50 Prozent der Wärme gibt der Mensch über den Kopf ab. Hier kämpfte sich Sandra Brettar ins B-Finale der Frauen ihrer Altersklasse, in dem sie sich nochmals um zwei Sekunden steigern konnte und Sechste wurde. Florian Eckert zeigte in dieser Disziplin seine beste Leistung und verpasste nur knapp den Einzug in die Top Zehn.Am zweiten Tag starteten die Freistil-Rennen über 25 und 50 Meter. Christian Baltes schwamm über 50 Meter in die Top Zehn der besten Eisschwimmer weltweit. Weltmeister wurde hier übrigens der Deutsche Benjamin Konschak. In der gleichen Disziplin erreichte Seelöwe Michael Marx das B-Finale. Auch er konnte seine Vorlauf-Zeit um zwei Sekunden verbessern und wurde Dritter. "Nach London war dies unsere zweite Weltmeisterschaft und auch diesmal war alles wieder sehr gut organisiert. Außerdem machte es großen Spaß, Erfahrungen mit Eisschwimmern aus anderen Ländern auszutauschen," sagte der Chef der Seelöwen, Michael Marx. Die vier Seelöwen waren sehr zufrieden mit ihren Platzierungen und einig darüber, das Saarland würdig vertreten zu haben. redwww.eisschwimmen.de

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