So kann`s gehen Laufend draußen auf der Suche nach Sinn

Wenn in einer sehr langjährigen Ehe der eine Teil leidenschaftlich gerne läuft und der andere sportlicher Betätigung, außer des Sich-Tragenlassens auf dem Pony-Rücken, abhold ist, kann das zu Konflikten führen.

So kann`s gehen: Laufend draußen auf der Suche nach Sinn
Foto: SZ/Robby Lorenz

Meine bessere Hälfte spricht kaum mehr mit mir. Der Grund: An dieser Stelle habe ich vor ein paar Tagen die Trendsportart Plogging (Jogging plus Plastikmüll-Einsammeln in einem Laufgang) für nachahmenswert befunden. In diesem Zusammenhang wurde das reine Joggen als eher sinnlos kategorisiert, was den besten Ehemann von allen ziemlich auf die Palme brachte. Ist er doch seit vielen Jahren Ausdauerläufer. Fast jeden Tag ist er eine gute Stunde draußen  unterwegs. Von wegen sinnfrei. Denn wenn die Beine in gleichmäßigem Tempo  arbeiten, kommt auch der Kopf gewaltig auf Touren. Dabei werden, so der Gatte, weder Bäume noch Verkehrsschilder gezählt, sondern Gedanken geordnet, neue Ideen und Strategien entwickelt. Aha! Während daheim noch Kaffee getrunken, Groß- und Kleintiere versorgt, der Hund ausgeführt und der Einkaufszettel geschrieben werden, rüstet der Mann sich also laufend für die Herausforderungen von Tag und Leben.

Wir lesen bei Wikipedia: „Als eine Form des Ausdauertrainings steigert Joggen nicht nur die körperliche Ausdauer, sondern auch die physische Leistungsfähigkeit des Körpers. Zusätzlich stärkt es das Herz-Kreislauf-System. Zudem beeinflusst es die Knochendichte positiv. Bei übergewichtigen Menschen kann das Jogging zu einer negativen Energiebilanz beitragen und wirkt daher unterstützend bei einer Diät, weil der Leistungsumsatz gesteigert wird. Jogging steigert die Fitness und den Tagesbedarf an Energiezufuhr aus Lebensmitteln, werden doch   700 bis 800 Kalorien verbraucht.“ Mon dieu! Wie kann frau angesichts der Fülle von Vorteilen des Joggens da das Urteil „sinnlos“ fällen?  Dabei wollte sie eigentlich nur sagen, dass Plogging mit dem  fortwährende stoppen, in die Hocke gehen, greifen, wieder aufrichten, Müll in die Tüte stopfen  und neu anlaufen als eine Art Intervall-Training vielleicht noch ein ganz ganz winzig  kleines bisschen besser ist als Jogging. Zumal man sich den Zorn über die Umweltekel, der auch den laufenden Ehemann   packt,  dabei so sinnvoll vom Hals schaffen kann.

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