Fußball-Oberliga Mit der Rasselbande in die Aufstiegsrunde

Elversberg · Mit einem deutlich verjüngten Kader geht Fußball-Oberligist SV Elversberg II in die neue Saison. Im ersten Spiel trifft SVE-Trainer Marco Emich dabei gleich auf seinen Ex-Club, den FSV Jägersburg.

Die Neuzugänge der SV Elversberg II: (oben v.l.) Philipp Kiefer, Philipp Lauer, Grischa Walzer, Batikan Sonsuz, Jonas Lucci,Nikita Petrov und Amer Vrcic sowie (unten v.l.) Vincent Boghossian, Moritz Doll, Florian Barth, Maurice Schnell, Fabio Lanfranco, Alessandro Marino und Pascal Fischer. 
  Fotos: Semmler

Die Neuzugänge der SV Elversberg II: (oben v.l.) Philipp Kiefer, Philipp Lauer, Grischa Walzer, Batikan Sonsuz, Jonas Lucci,Nikita Petrov und Amer Vrcic sowie (unten v.l.) Vincent Boghossian, Moritz Doll, Florian Barth, Maurice Schnell, Fabio Lanfranco, Alessandro Marino und Pascal Fischer. Fotos: Semmler

Foto: Philipp Semmler

Bei Fußball-Oberligist SV Elversberg II gab es in der Sommerpause einen Umbruch: Zehn Spieler haben die Reserve des Regionalligisten verlassen. „Es ist nicht so, dass wir mit ihnen unzufrieden gewesen wären“, erläutert Trainer Marco Emich. „Dass diese Jungs Qualität haben, sieht man daran, dass viele zu anderen Oberligisten gewechselt sind.“

So haben sich Maurice Baier (FV Diefflen), Joshua Blankenburg, Lars Brückner (beide FC Hertha Wiesbach), Jannik Geißler (FSV Jägersburg), Jonas Holzweißig (FV Eppelborn), und Fritz Reisinger (1. FC Kaiserslautern II) Liga-Konkurrenten der Schwarz-Weißen angeschlossen.

Die große Fluktuation liegt vielmehr in der Vereins-Philosophie begründet. Elversbergs „Zweite“ wird vom Club auch als U 21 bezeichnet. Junge Spieler sollen hier weiterentwickelt werden – um nach Möglichkeit den Sprung ins Regionalliga-Team zu schaffen. „Wenn bei uns zwei Spieler die gleiche Qualität haben, dann entscheiden wir uns dafür, den jüngeren in den Kader zu nehmen“, erklärt Emich.

In den zurückliegenden Monaten empfahlen sich viele Akteure aus der eigenen U 19, die die Aufstiegsspiele zur Bundesliga erreichte, für einen Platz im Elversberger Oberliga-Team. Die Folge: Zwölf Spieler aus der eigenen A-Jugend sind in den Kader des Emich-Teams aufgerückt. Dazu kommen noch zwei externe Neuzugänge, die ebenfalls gerade erst dem Nachwuchsbereich entwachsen sind: Außenbahnspieler Nikita Petrov aus der U 19 des 1. FC Saarbrücken und Defensivspieler Amer Vrcic aus der A-Jugend der Offenbacher Kickers.

Elversberg II wird also kommende Saison eine ganz junge „Rasselbande“ ins Rennen schicken. Trotzdem ist das Saisonziel der Regionalliga-Reserve ambitioniert. „Wir wollen in die Aufstiegsrunde, um dann eine sorgenfreie Saison zu spielen“, kündigt Emich an.

Wie in der Vorsaison wird die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar kommende Spielzeit in zwei Staffeln unterteilt. Die ersten Sechs jeder Gruppe qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde. Der Rest muss in die Abstiegsrunde. Und die wird knüppelhart: Es wird wohl mindestens sechs Absteiger geben. Maximal müssen sogar acht Teams eine Etage tiefer.

Elversberg II ist am 5. Juli in die Vorbereitung gestartet. Die aus der eigenen U 19 gekommenen Akteure durften eine Woche länger pausieren – da sie wegen der Aufstiegsspiele zur Bundesliga bis Mitte Juni noch im Einsatz waren.

Die neue Saison beginnt für die Schwarz-Weißen mit vielen Derbys. Das erste davon ist für Übungsleiter Emich gleich ein ganz besonderes: Am 15. August empfängt er mit seinem Team den FSV Jägersburg. Der 47-Jährige stand vor seinem Wechsel nach Elversberg zwölf Jahre als Trainer beim FSV in der sportlichen Verantwortung. „Dieses Spiel ist für mich hochinteressant. Vor allem, weil vergangene Saison ja beide Spiele gegen Jägersburg nicht stattfanden.“ Damals wurde die Saison aufgrund der Corona-Pandemie vor den beiden Duellen abgebrochen. Bis Mitte August muss Emich entscheiden, welche seiner Spieler er gegen seinen Ex-Club von Beginn an ins Rennen schickt.

Und dabei hat er die Qual der Wahl. Denn für nahezu alle Mannschaftsteile konnte der Club Neuzugänge gewinnen, was den Konkurrenzkampf weiter erhöhen wird. Im Sturmzentrum ist Philipp Kiefer zu Hause. „Philipp ist ein klassischer Strafraum-Stürmer“, sagt Emich über ihn. „Ich denke, er und Marvin Wollbold können sich gut ergänzen.“ Wollbold war in der Saison 2019/20 im Sturmzentrum gesetzt, vergangene Runde fiel er wegen eines Kreuzbandrisses aus. Nun ist er aber wieder fit.

Die Außenbahnen können Alessandro Marino, Fabio Lanfranco und Grischa Walzer beackern. „Grischa spielt auf der linken Seite und ist sehr dynamisch“, berichtet Emich. „Alessandro ist stark im Eins-gegen-Eins und ein guter Vorbereiter. Fabio ist schnell und hat einen guten Zug zum Tor.“

In der Defensive sollen Pascal Fischer, Philipp Lauer und Niklas Doll Erfahrung in der Oberliga sammeln. „Pascal war Kapitän der U 19 und ist für sein Alter schon sehr ruhig und abgeklärt. Philipp ist zweikampfstark und Niklas ein technisch versierter Linksfuß mit gutem Spielaufbau“, charakterisiert Emich das Trio.

Im zentralen Mittelfeld spielen Vincent Boghossian und Maurice Schnell. „Vincent ist ein klassischer Sechser, der für viel Stabilität sorgt. Maurice spielt offensiver und ist ein klasse Fußballer“, sagt Elversbergs Trainer über diese beiden. Auch Batikan Sonsuz ist in der „Zentrale“ zu Hause. „Er ist sehr robust und zweikampfstark“, weiß Emich.

 Alles im Blick: Marco Emich (rechts), Trainer des Fußball-Oberligisten SV Elversberg II, beobachtet das Aufwärmprogramm seiner Mannschaft.

Alles im Blick: Marco Emich (rechts), Trainer des Fußball-Oberligisten SV Elversberg II, beobachtet das Aufwärmprogramm seiner Mannschaft.

Foto: Philipp Semmler
 Thomas Wiener (links), Torwarttrainer der SV Elversberg II, übt mit den Schlussmännern Jonas Lucci (Mitte) und Florian Barth.

Thomas Wiener (links), Torwarttrainer der SV Elversberg II, übt mit den Schlussmännern Jonas Lucci (Mitte) und Florian Barth.

Foto: Philipp Semmler

Jonas Lucci und Florian Barth sind talentierte Torhüter. „Jonas hat bislang im Training einen guten Eindruck hinterlassen. Florian hat vergangene Saison die meisten Spiele in der U 19 bestritten“, schwärmt Emich. Zu den externen Neuzugängen sagt er „Nikita Petrov ist ein schneller offensiver Außenbahnspieler. Amer Vrcic setzt seinen Körper gut ein und macht auch technisch einen guten Eindruck.“ Es scheint, als habe der 47-Jährige eine schwere Aufgabe vor sich bei der Frage, welchen Akteuren seiner talentierten „Rasselbande“ er zum Saisonauftakt das Vertrauen schenkt.

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