Die Welt der Träume auf der Bühne

Illingen. Mit einem kurzweiligen Festabend hat der Theaterverein in der Illipse am Samstag seinen 100. Geburtstag gefeiert. Die Moderatoren Birgit und Horst Prams kommentierten witzig eine Zeitreise durch 100 Jahre Theater. Der Vorsitzende, Gerd Hoffmann, erinnerte an spektakuläre Ereignisse des Jahres 1910

Illingen. Mit einem kurzweiligen Festabend hat der Theaterverein in der Illipse am Samstag seinen 100. Geburtstag gefeiert. Die Moderatoren Birgit und Horst Prams kommentierten witzig eine Zeitreise durch 100 Jahre Theater. Der Vorsitzende, Gerd Hoffmann, erinnerte an spektakuläre Ereignisse des Jahres 1910. "Doch durch meine subjektive Brille betrachtet, werden all diese Ereignisse in den Schatten gestellt. Für mich war 1910 die Gründung des Theatervereins Illingen schlechthin das Ereignis". Schirmherr, Bürgermeister Armin König, verteilte beste Noten für die Schauspieler vor und hinter der Bühne. "Ich habe Hochachtung vor den Spielleitern und Regisseuren, den Schauspielern, den Bühnenbildnern, den Souffleusen, den Technikern. Es ist faszinierend, wie sie auf eine zunächst leere Bühne eine Welt der Wunder, eine Welt der Träume zaubern." Theater bedeutet für König "eine Kunst des Augenblicks." Der Schirmherr erinnerte an bedeutende Persönlichkeiten des Vereins und lobte die Aufführungen. "Was ich an den Aufführungen des Theatervereins, der Mundartbühne, so schätze, ist ihre Unmittelbarkeit, ist die Freude am Spiel, ist die Bereitschaft, es denen, die so furchtbar wichtig sind, mal so richtig zu zeigen:" König würdigte die Jugendarbeit und bezeichnete sie als "unschätzbare Leistung."Der Präsident des Verbandes Saarländischer Amateurtheater, Josef Sedlmeier, gratulierte im Namen des Landes- und des Bundesverbandes. "Wenn Kultur bewusste Pflege der schöpferischen Kräfte ist, dann schafft, stiftet und vermittelt der Theaterverein seit 100 Jahren im schönsten Sinne des Wortes Kultur", sagte Sedlmeier und wünschte, dass alle noch viele Jahre "aus dem vollen Brunnen gutes Wasser schöpfen dürfen", denn "Theater ist Leben!" Dass nicht nur im Theaterleben platt geschwätzt wird - dafür plädierte Erika Sedlmeier, Mitglied des Bundesarbeitskreises Mundart. Landrat Rudolf Hinsberger gratulierte dem Jubiläumsverein für hervorragendes Theaterspiel und lieferte einige geschichtliche Hintergründe. Ortsvorsteher Wolfgang Scholl, treuer Verehrer der Mundartbühne, brachte seine Begeisterung über die lustigen, schelmischen Mundartstücke mit Intrigen, Verwechslungen, haltlosen Verdächtigungen, Enttäuschungen und doch glücklichen Happy Ends zum Ausdruck und würdigte das Engagement des Vereins. Der Vizepräsident des Saarländischen Landtages, Karl-Josef Jochem, übermittelte die Glückwünsche des Landtages. Zwischen den Zeilen gab es immer wieder ganz großes Theater. Bei der "Sendung mit der Maus" stand der Nachwuchs im Rampenlicht und erläuterte, warum Jungs oder Mädchen gerne Theater spielen. Mit Filmausschnitten machten sie fünfzehn Jahre Kindertheater lebendig. An die Passionsspiele auf der ersten saarländischen Freilichtbühne wurde mit tollen Fotografien erinnert. Inszeniert wurde leibhaftig und erstklassig Wilhelm Tell von Benedikt Schmidt. Eine beeindruckende Zusammenfassung des turbulenten Treibens der Mundartbühne, die vor 40 Jahren erstmals ein Theaterstück in Mundart aufführte, vervollständigte die unvergessliche Theatergeschichte des Vereins auf der Leinwand. Mit dem Zwiegespräch im Heiratsbüro war dann mit Iris Zetzsche und Jens Lenhoff echtes Theater angesagt. Ebenso bei "Dinner for five" - einer Aufführung, bei der die Theaterfreunde Tränen gelacht haben. Denn von Mimik, Gestik und verbalen Ausdrucksformen verstehen die Laiendarsteller aus Illingen viel. Schließlich betreibt man das Theater spielen ja schon seit 100 Jahren.

Auf einen BlickDie Mundartbühne des Theatervereins lädt am Samstag, 6. November, 20 Uhr, und am Sonntag, 7. November, 19 Uhr, zu einem Theaterabend in die Illipse ein. Gespielt wird der Dreiakter "Baby wider Willen." Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, 8. Oktober, bei Augenoptik Kessler. Erwachsene zahlen sechs Euro, Kinder vier Euro. bd

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