Klotzen statt kleckern beim Gießen

Illingen. Wolfgang Meiser, der Vorsitzende der Illinger Gartenfreunde, ist ein Mensch gewordenes Lexikon in Sachen Blüh- und Nutzpflanzen. Und so lässt er sich nicht lange bitten bei den Garten-Tipps für den Monat Juli. Hier die guten Ratschläge aus Illingen: Bei anhaltenden Hitzeperioden ist richtiges Gießen besonders wichtig. Hier gilt der Grundsatz: Klotzen statt kleckern

Illingen. Wolfgang Meiser, der Vorsitzende der Illinger Gartenfreunde, ist ein Mensch gewordenes Lexikon in Sachen Blüh- und Nutzpflanzen. Und so lässt er sich nicht lange bitten bei den Garten-Tipps für den Monat Juli. Hier die guten Ratschläge aus Illingen: Bei anhaltenden Hitzeperioden ist richtiges Gießen besonders wichtig. Hier gilt der Grundsatz: Klotzen statt kleckern. Weniger oft gießen, aber dafür durchdringend statt oberflächlich. 10 bis 15 Liter Wasser pro Quadratmeter sollten es schon sein, entweder vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang. Hacken, hacken und nochmals hacken ist jetzt auch die Devise. Ein Gärtnerspruch sagt: "Hacken ersetzt die Gießkanne". Nach dem Gießen sollte man das Erdreich mit dem Grubber durcharbeiten. Auch nicht gegossene Flächen sollten durch Hacken aufgelockert werden. Denn sonst bilden sich bei der Hitze tiefe Risse in der Erde, durch die das im Untergrund befindliche Wasser verdunstet. Bei Rosen und anderen Sträuchern sollte jetzt kein stickstoffhaltiger Dünger mehr eingesetzt werden. Dieser regt zu verstärkten Wachstum an und die Pflanzen gehen mit zarter Struktur in den Winter. Eine Gabe von 60 Gramm Patentkali je Quadratmeter lässt die Pflanzen ausreifen und gestärkt in den Winter gehen. Tabu ist zurzeit auch das Rasenmähen_ Dann wird aus grün nämlich ganz schnell grau. In der Ortsmitte von Illingen über dem Parkdeck lässt sich übrigens die Qualität der Arbeit der Illinger Gartenfreunde öffentlich besichtigen: Auf Wunsch des Ortsrates hat der Verein 2007 die Anlage und Pflege eines Rosenbeetes übernommen, passend zum Rosen-Image des Kreises. Zu bewundern sind die Bocdendecker-Rosen Alcantara (rot) und The Fairy (rosa), dazu die vom mittlerweile verstorbenen Illinger Rosen-Experten Richard Kuhn gezüchtete leuchtend-rote Edelrose namens Illingen und die rote Kletterrose Naheglut. Beim Besuch des SZ-Teams waren Wolfgang Meiser, Magdalena Hinsberger (hat kürzlich die Prüfung zur Gartenfachwartin abgelegt) und Hans-Jürgen Biehl dabei, die Rosen fachkundig zu beschneiden, damit der nächste Blütenschub kommen kann. "Wir machen gerne etwas für die Allgemeinheit", freuen sich die Gartenfreunde über positive Rückmeldungen auf ihre Arbeit. Zu der gehören unter anderem auch noch die Pflege des vereinseigenen Rosengartens, der Anlage am Backhaus, Rosenschnitt- und Veredlungskurse, die Teilnahmen an der Kreisrosen- und der Kreisobst- und Gemüseschau, die Beratung in Sachen Obst- und Gemüsebau (auch für Nicht-Mitglieder), das Schmücken der Pfarrkirche zu Erntedank und die Sammelbestellung von Obstbäumen, Sträuchern, Beeren- und Ziergehölzen sowie Stauden und Rosen im Herbst. Die Pflanzen werden dann sogar nach Hause ausgeliefert. All das stemmen die 1904 als Obst- und Gartenbauverein gegründeten Gartenfreunde mit einer kleinen Kern-Mannschaft von Helfern. Denn die meisten der 108 Mitglieder sind schon recht betagt. Deswegen würde sich der 71-jährige Wolfgang Meiser gewaltig freuen, jüngere Leute im Verein begrüßen zu können.

Auf einen BlickJeden Monat bis in den Spätherbst hinein wird die SZ Tipps von kundigen Garten-Amateuren veröffentlichen, dabei werden Obst- und Gartenbauvereine aus dem Kreis auch mit ihrem individuellen Profil vorstellt. Praktiker beschreiben, was wann im heimischen Nutz- oder Ziergarten zu tun oder zu lassen ist. In unserem heutigen Juli-Beitrag kommen die Gartenfreunde Illingen mit ihrem Vorsitzenden Wolfgang Meiser, Telefon (0 68 25) 4 11 92, zum Zug. Haben Sie und Ihr Verein aus dem Landkreis Neunkirchen Lust, in der Lokalausgabe Neunkirchen der Saarbrücker Zeitung ihr Experten-Wissen an unsere Leser weiterzugeben? Dann schicken Sie eine Mail an S.Lenz-Engel@sz-sb.de oder rufen die SZ an unter Telefon (0 68 21) 9 04 64 50 (Petra Ensch). sl

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort