CDU spricht nun mit FDP

Eppelborn. Die Macherbacher waren die schnellsten. Wie immer. Schon kurz nach 19 Uhr wurde im Sitzungssaal des Eppelborner Rathauses das Ergebnis für die Ortsratswahlen des 200-Seelen-Dorfes an die Wand geworfen. Stolze 80,2 Prozent für die CDU standen dort Schwarz auf Weiß zu Buche

Eppelborn. Die Macherbacher waren die schnellsten. Wie immer. Schon kurz nach 19 Uhr wurde im Sitzungssaal des Eppelborner Rathauses das Ergebnis für die Ortsratswahlen des 200-Seelen-Dorfes an die Wand geworfen. Stolze 80,2 Prozent für die CDU standen dort Schwarz auf Weiß zu Buche. Ortsvorsteher Jürgen Nürnberger konnte damit sein bislang bestes Ergebnis im kleinsten Eppelborner Ortsteil für die Christdemokraten einfahren. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Welt für ihn und seine Parteikollegen noch völlig in Ordnung. Doch im Laufe des Abends sollten ihre Gesichter immer länger werden. Mit jedem Ergebnis aus den insgesamt 25 Wahlbezirken der Illtalgemeinde wurde es wahrscheinlicher, das die CDU ihre absolute Mehrheit im Gemeinderat verlieren könnte. Am Sonntag sackten sie von 57,2 in 2004 auf 46,6 Prozent ab. Das bedeutet 16 Sitze, keine absolute Mehrheit. Zwölf, vorher 13, Sitze hat die SPD. Einer geht an die Grünen, einer an die FDP. Die Linken holten aus dem Stand mit 10,4 Prozent drei Sitze und sind künftig drittstärkste Kraft. Die Wahlbeteiligung lag mit 67,2 Prozent etwas höher als 2004 mit 62,7 Prozent. Fünf Stimmen fehlten der CDU am Ende des Tages zur absoluten Mehrheit, sagte Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz (CDU). Ihr Wunschpartner: Die FDP. Mit ihr wolle man umgehend Gespräche führen, kündigte ein sichtlich enttäuschter CDU-Fraktionschef im Gemeinderat, Berthold Schmitt, noch am Wahlabend an. Die Verluste seiner Partei schuldet er dem "allgemeinen Trend". "Wir haben in Eppelborn keine politischen Fehler gemacht" ist Schmitt überzeugt. Dass die Meinungsverschiedenheiten der letzten Zeit mit dem Bürgermeister etwa in Sachen Windkraft eine Rolle gespielt haben könnten, wollte Schmitt weder bejahen noch verneinen. Eine Zusammenarbeit mit der FDP empfiehlt auch Lutz seinen Parteifreunden. "Das Wahlergebnis ist ein Schlag, den die CDU im Gemeinderat erst einmal verkraften muss", meinte der Rathauschef. Der Eppelborner Chef der Partei "Die Linken" zeigte sich gut gelaunt. "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis", betonte Schmitt. Außer in Macherbach verteidigte die CDU auch in Eppelborn, Bubach-Calmesweiler, Habach und Hierscheid ihre absoluten Mehrheiten und werden dort wohl auch künftig die Ortsvorsteher stellen. Humes und Dirmingen bleiben fest in der Hand der SPD. Nur in Wiesbach gab es einen Wechsel. Zum ersten Mal seit der Gemeinde- und Gebietsreform 1974 holte die SPD mit Frontfrau Birgit Müller-Closset im zweitgrößten Ortsteil Eppelborns mit 55,6 Prozent die Mehrheit. > Seite C 8 weitere Berichte mgs "Wir haben keine politischen Fehler gemacht"Berthold Schmitt

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