Galerie des Künstlerkreises Eine Künstlerin mit vielen Facetten

Neunkirchen · Der Künstlerkreis Neunkirchen würdigt das Leben und Wirken von Elisabeth Bosslet mit einer Ausstellung.

 Annelie Scherschel (links) konnte zur Ausstellungseröffnug Marion Reichrath, die Tochter von Elisabeth Bosslet, begrüßen.

Annelie Scherschel (links) konnte zur Ausstellungseröffnug Marion Reichrath, die Tochter von Elisabeth Bosslet, begrüßen.

Foto: Jörg Jacobi

Elisabeth Bosslet war zweifellos eine der bedeutendsten Künstlerinnen in Neunkirchen und in der Region. Seit den 1970er Jahren bis zu ihrem Tod im Juli vergangenen Jahres war die mehrfach ausgezeichnete Kunstschaffende Mitglied im Künstlerkreis Neunkirchen und von 1994 bis 2003 auch dessen Leiterin. Knapp ein Jahr nach ihrem Tod würdigt der Künstlerkreis mit der Ausstellung „Elisabeth Bosslet - Memories“ in seiner Galerie am Oberen Markt das Leben und Wirken von Elisabeth Bosslet, die mit ihrem Schaffen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde.

Es war eng in der Galerie, als Annelie Scherschel-Freudenberger am Sonntagmorgen bei der Vernissage auf den künstlerischen Werdegang und die vielfältigen Facetten von Elisabeth Bosslet einging. „Wir haben relativ schnell nach ihrem Tod beschlossen, ihre Werke auch weiterhin zu zeigen und machen mit dieser Ausstellung den Anfang“, erklärte die Leiterin des Künstlerkreises Neunkirchen. In der Ausstellung werden frühere Werke zusammen mit aktuellen Arbeiten gezeigt. Anhand der unterschiedlichen Arbeiten und Techniken erläuterte Scherschel-Freudenberger die Hintergründe und Absichten, die Elisabeth Bosslet verfolgte. Die promovierte Kunsthistorikerin erinnerte auch daran, dass Bosslet einige Jahre in der Werbegrafik tätig war und in dieser Zeit unter anderem Entwürfe für Hakle-Toilettenpapier anfertigte. „Sie finden diese erheiternden Entwürfe in den Schalen unserer Kühltheke“, deutete die Laudatorin mit einem Lächeln an. Zu sehen sind in der Ausstellung auch Plakate, die die Künstlerin für eigene Ausstellungen hergestellt hat sowie die verschiedenen Motive für die Kindermalaktion, die Elisabeth Bosslet viele Jahre im Neunkircher Zoo veranstaltet hat. „Einen ganz neuen Aspekt, den nur die Familie kannte, zeigen die Scherenschnittarbeiten von ihr“, deutete Scherschel-Freudenberger auf eine weitere Technik der verstorbenen Künstlerin hin und daraus leitete die Gastgeberin auch ihre Schlussfolgerung ab. „Wie Sie sehen, gibt es doch noch einige Aspekte von Elisabeth Bosslet zu entdecken, und ich denke, wir zeigen hier Arbeiten, die uns noch lange an sie zurückdenken lassen“, meinte Annelie Scherschel-Freudenberger und sie fügte hinzu: „Wir vom Künstlerkreis vermissen sie und ihre herzliche, ehrliche Arbeit sowie ihre Kunstverständnis, das immer offen war für neue Sichtweisen, sehr.“ Ausdrücklich dankte die Leiterin der Familie von Elisabeth Bosslet und insbesondere ihrer Tochter Marion Reichrath, „dass sie dem Künstlerkreis Zugang zu den Arbeiten verschafft hat“. Die Künstlerin, die in Spiesen-Elversberg wohnte, war im Juli 2017 im Alter von 85 Jahren verstorben.

Die Ausstellung in der Galerie des Künstlerkreises Neunkirchen kann bis zum 19. Juli jeden Donnerstag von 18.30 bis 20 Uhr besucht werden.

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