Interview mit Wolfgang Hübschen Weiskirchens Bürgermeister sieht in Resolution ein „starkes Signal“

Weiskirchen · Auch der Bürgermeister der Hochwaldgemeinde Weiskirchen, Wolfgang Hübschen, beantwortete der SZ nach der von beiden Räten ohne Widerspruch abgesegneten Resolution für die Nordsaarlandklinik noch einige Fragen.

 Wolfgang Hübschen

Wolfgang Hübschen

Foto: a-n

War die erste gemeinsame Sitzung der Räte von Wadern und Weiskirchen mit dieser Resolution für das angesprochene Leuchtturmprojekt auch die Demonstration eines interkommunalen Schulterschlusses gegen viele Argumente Andersdenkender?

HÜBSCHEN Das mag schon sein. Aber wir sind in erster Linie den Menschen in unserer Region verpflichtet. Wir dürfen doch nicht vergessen, dass zum Beispiel die medizinische Versorgung der Bürger in Weiskirchen mit aktuell nur einem einzigen niedergelassenen Hausarzt besondere Anstrengungen auch unseres Gemeinderates bedarf, die Gesamtsituation zu verbessern. Da ist es doch fast selbstverständlich, dass wir mit der gerade unterschriebenen Resolution den Kollegen aus Wadern zur Seite springen, wenn diese für eine neue Nordsaarlandklinik kämpfen.

Ich bin nicht zuletzt Jochen Kuttler für die gute Zusammenarbeit dankbar, die uns gemeinsam dem Ziel näherbringen sollte, die Menschen im Hochwald nicht auf Dauer von einer effizienten Gesundheitsversorgung in größtmöglicher Nähe ausschließen zu lassen.

Sind Sie davon überzeugt, mit der heutigen Resolution diesem gemeinsamen Ziel einen wichtigen Schritt näher gekommen zu sein?

HÜBSCHEN Das wird sich zeigen. Zunächst mal geht mit unserer jetzt auch schriftlich besiegelten Resolution ein starkes Signal nach Saarbrücken aus. Wir – die Menschen im nördlichen Saarland – brauchen ein solches Gesundheitszentrum, für das neben dem unbestrittenen Bedarf nicht zuletzt auch die praktisch idealen verkehrlichen Anbindungsmöglichkeiten gute Argumente liefern. Es darf einfach nicht sein, dass akut erkrankte Menschen in Wadern oder Weiskirchen im Notfall lange Wege in Kauf nehmen müssen, um schnellstmöglich und so gut wie möglich medizinisch versorgt werden zu können.

Das Projekt Nordsaarlandklinik findet ja beileibe nicht überall pure Zustimmung.

HÜBSCHEN Das ist aus meiner Sicht nur mit zunehmendem räumlichen Abstand von einigen Nachbarkommunen zu begründen. Aber wie man anderen Städten und Gemeinden das Recht einräumen muss, sich um die Zukunft ihrer eigenen Krankenhäuser zu sorgen, muss es uns rund um Wadern und Weiskirchen gestattet sein, dass wir uns für unsere Menschen um einen adäquaten Ersatz für das in Wadern vor wenigen Jahren verlorengegangene Krankenhaus bemühen. Und genau das soll die heute gemeinsam verabschiedete Resolution dokumentieren.

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