Kita Kindergarten St. Jakobus feiert Jubiläum

Weiskirchen · Seit 1958 hat das Gebäude in der Ortsmitte eine stetige Weiterentwicklung und Öffnung, sowohl nach innen als auch nach außen, vollzogen.

 Das Kinderhaus in Weiskirchen wird derzeit von 70 Kindern im Alter von einem bis sechs Jahren besucht.

Das Kinderhaus in Weiskirchen wird derzeit von 70 Kindern im Alter von einem bis sechs Jahren besucht.

Foto: Kinderhaus

Voller Vorfreude fiebern die Schützlinge des Kinderhauses St. Jakobus ihrem Auftritt entgegen. Zum 60. Geburtstag des Weiskircher Kindergartens, der am Sonntag, 27. Mai, gefeiert wird, haben die Jungen und Mädchen mit ihren Erzieherinnen ein Bühnenprogramm einstudiert. Die Jubiläumsfete richtet der Förderverein des Kindergartens aus.

„Das Kinderhaus St. Jakobus befindet sich in der Ortsmitte von Weiskirchen, einem Kurort im Schwarzwälder Hochwald und wird zurzeit von 70 Kindern im Alter von einem Jahr bis sechs Jahren besucht“, verrät Kindergartenleiterin Claudia Bierbrauer. Aufnahmen sind nach ihren Worten ab acht Wochen möglich.

„Für die Kinder ist ihr Kindergarten ihr Haus, indem sie sich frei bewegen und ihre Lernerfahrungen in offenen Räumen erleben können.“ Das Gebäude ist nach ihren Worten 1958 vom Weiskircher Architekten und Künstler Franz Luy gebaut worden und hat im Laufe der Jahre eine stetige Weiterentwicklung und Öffnung, sowohl nach innen als auch nach außen vollzogen. „Ein Aquarellbild des Künstlers ziert noch immer das Äußere unserer Einrichtung. Es zeigt den Schutzpatron des Kinderhauses, St. Jakobus, der die Kinder aus unterschiedlichen Erdteilen empfängt. Es wurde durch ein modernes Pendant erweitert. Die Kinder haben sich seinerzeit selbst auf dem Weg zum heiligen Jakobus verewigt.“

Die Wertschätzung der Einrichtung für den künstlerischen Ausdruck der Jungen und Mädchen wird laut Bierbrauer hier öffentlich dokumentiert, und der Leitspruch des Kindergartens „Gemeinsam auf neuen Wegen, Spuren hinterlassen“ wurde plakativ dargestellt.

Während der zwei größeren Umbauphasen, wurden die Kinder nebst Pädagogen im Jahr 1986 in einer Sonderschule untergebracht, „und im Jahre 2005 wohnten wir gemeinsam mit älteren Menschen in einer Seniorenresidenz“. Die „Auslager- Phasen“ haben nach Darstellung der Kindergartenleiterin den Stil des Kinderhauses in Bezug auf Inklusion entscheidend mitgeprägt. Die Zusammenarbeit mit einem Altersheim besteht laut Bierbrauer immer noch. Dabei würden die Kinder das Lebensumfeld von älteren Menschen kennenlernen. „Inklusion ist schon seit Jahren ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Früh hat das Kinderhaus begonnen, Inklusion zu leben. Wertschätzend gehen wir auf das Anderssein, das Individuelle jedes einzelnen Kindes, ein. Es ist uns ein Anliegen, die spezielle Förderung im Zusammenleben mit allen zu gestalten. Unsere Einrichtung besuchen derzeit 18 Kinder mit Migrationshintergrund.“ Ein wichtiges Instrument nennt sie die Projekte des Kinderhauses: „Schau mal über den Tellerrand“ beispielsweise. Dabei reise Benjamin, ein Engel, in verschiedene Länder und erfahre, wie dort Weihnachten gefeiert werde.

„Durch das Zusammenspiel von vielen sozialen Bereichen, der pädagogischen Arbeit, den Erfahrungswelten von Kindern und deren Eltern sowie unserem Qualitätsstandard, der prägend durch unseren Träger ist, gelingt es, Kinder in ihrer Individualität anzunehmen und sie in ihrer Persönlichkeit weiterzuentwickeln“. verrät sie.

„Wir orientieren uns am Sozialraum der Kinder durch unsere Netzwerke und durch den Austausch mit den Eltern. So können wir leichter die Lebenswelten der Kinder analysieren, und besser unser pädagogisches Handeln darauf abstimmen. Unsere wöchentlichen Wandertage werden nach den Wünschen der Kinder in der näheren Umgebung des Kinderhauses gestaltet. So kann es sein, dass wir den Spielplatz um die Ecke – genauso aber auch eine Pferde-Unterkunft eines Elternpaares – besuchen und erkunden.“

Durch Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen und Institutionen vor Ort werde ein Erleben und Erfahren des erweiterten sozialen Umfelds des Kindes geboten. Rege nennt sie die Zusammenarbeit mit der Grundschule. „Durch verschiedene Besuche in der Schule beziehungsweise eines Lehrers in der Einrichtung möchten wir den Kindern den Übergang erleichtern.“ Alle Generationen und Nationen seien willkommen. Dies zeige sich im individuellen Umgang und der Wertschätzung von Meinungen; kulturellen Besonderheiten; persönlichen Gegebenheiten. Das „so sein als Person“ werde respektiert.

Der Alltag im Kinderhaus ist nach Bierbrauers Worten geprägt von der Selbstbestimmung der Kinder. So entschieden sie, in welchem Funktionsraum sie spielen möchten, ebenso über Um- und Neugestaltung von Spielbereichen. Am Frühstücksbuffet mit täglich gesundem Frühstück für alle Schützlinge bestimmten sie, was und wann sie frühstücken möchten. Und in Interessens-Konferenzen fällen sie laut Bierbrauer den Entschluss, welche Angebote und Projekte durchgeführt werden.

Anhand des Portfolio jedes einzelnen Kindes könne ihm seine bisherige Entwicklung aufgezeigt werden. Foto-Lerngeschichten würden die Möglichkeit bieten, die pädagogische Arbeit nach außen sichtbar zu machen. Ein Instrument der Mitbestimmung der Eltern sei der Elternbeirat. „Regelmäßige Umfragen der Eltern und Kindern sowie Elternabende dienen uns zur Reflektion und Anregung für Neuerungen, die sich aus dem gesellschaftlichen und sozialen Wandel ergeben.“ Die offene Arbeit zeige sich in vielen Bereichen. So seien die pädagogischen Fachkräfte des Kinderhauses offen in ihrem Denken und Arbeiten. Auch regelmäßige Team-Besprechungen tragen zu einem guten Miteinander bei.

Das große Außengelände lasse vielfältige Umwelterfahrungen zu, die je nach Jahreszeit variieren, und diene als Abenteuer- und Entdeckungsraum. „Das große Baumhaus ermöglicht es den Kindern, Naturvorgänge inmitten der Natur und aus einer anderen Perspektive zu beobachten. Zudem wird es als Raum für Projektarbeiten genutzt“, sagt sie.

 An dem Kinderhaus ist St. Jakobus, Namenspatron der Einrichtung, abgebildet. Foto: Kinderhaus

An dem Kinderhaus ist St. Jakobus, Namenspatron der Einrichtung, abgebildet. Foto: Kinderhaus

Foto: Kinderhaus
 Ein beliebter Tummelplatz: das Baumhaus.

Ein beliebter Tummelplatz: das Baumhaus.

Foto: Kinderhaus

2004 wechselte die Trägerschaft der Kita von der Kirchengemeindeträgerschaft zur katholischen KiTa gGmbH Saarland.

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