Sie haben Wadern ihren Stempel aufgedrückt

Wadern · Mit der Überreichung der Ernennungsurkunden zu Ehrenortsvorstehern durch Bürgermeister Jochen Kuttler an Edgar Schuster (Noswendel), Josef Koch (Wadrill) und Helmut Turner (Wadern) avancierte die letzte Ratssitzung des Stadtrates Wadern in diesem Jahr zu einer ganz besonderen.

 Die ersten Ehrenortsvorsteher der Stadt Wadern (v.l.): Helmut Turner (Wadern), Edgar Schuster (Noswendel), Bürgermeister Jochen Kuttler und Josef Koch (Wadrill). FOTO: BRÜCKER

Die ersten Ehrenortsvorsteher der Stadt Wadern (v.l.): Helmut Turner (Wadern), Edgar Schuster (Noswendel), Bürgermeister Jochen Kuttler und Josef Koch (Wadrill). FOTO: BRÜCKER

Das machten auch die Ausführungen des Rathauschefs deutlich: "Lieber Edgar, lieber Josi, lieber Helmut, es ist mir eine Freude und Ehre, euch heute zu Ehrenortsvorstehern ernennen zu dürfen, in dem Bewusstsein, dass eure Verdienste um diese Stadt und vielleicht noch mehr um die Menschen in euren Dörfern nicht durch einen Titel abgebildet werden können. Bitte versteht die Auszeichnung als Wertschätzung für eure Arbeit vor Ort, als Anerkennung für eure Treue zur Stadt Wadern und nicht zuletzt als Geste der tiefen Verbundenheit, die wir alle, also mehr als 16 000 Menschen in unserer Stadt, ihren zukünftigen Ehren-Ortsvorstehern entgegenbringen", sagte der Verwaltungschef in seiner Laudatio.

Er sprach damit auch die drei Ortschaften an, in denen die Geehrten sich jahrzehntelang fürs Gemeinwohl engagiert haben: Noswendel, wo Edgar Schuster von 1974 bis 1999 als Ortsvorsteher dem Ort seinen unverkennbaren Stempel aufgedrückt hat. Wadrill, wo Josef Koch ebenso viel auf den Weg gebracht. Und Wadern , wo Helmut Turner von 1994 bis 2014 erster Mann im Stadtteil war.

"Jeder hat auf seine Art und Weise das Werden nicht nur der eigenen Stadtteile geprägt, sondern auch kräftig daran mitgewirkt, das Gesamtkunstwerk Stadt Wadern zu dem zu machen, was es heute ist: eine Einheit, die durch ihre Vielfalt besticht, die ihre Unterschiedlichkeit in den jeweiligen Ortschaften lebt, ohne dabei den Blick für das große Ganze zu verlieren", sagte Kuttler. Er zeigte sich erfreut darüber, dass in Wadern der Stadtrat wichtige Kompetenzen an den Ortsrat abgegeben und somit auch das Amt des Ortsvorstehers gestärkt habe. Der Ehrenbeamte Ortsvorsteher sei Motor seines Stadtteiles und auch Mädchen für alles, nicht nur Vorsitzender des Ortsrates und damit repräsentativer und politischer Vertreter seines Stadtteils gegenüber der Gesamtstadt. Dabei sei das Vertreten der eigenen dörflichen Interessen gegenüber der Gesamtstadt schon eher eine ständige Herausforderung. Ein Ortsvorsteher müsse das Ohr ganz nah beim Volke haben, Stimmungen spüren, Sorgen und Ängste ernst nehmen und da, wo es zuweilen brenzlig wird, vermitteln können. Das Amt verlange einen hohen Grad an Toleranz und auch Leidensfähigkeit.

Kuttler bescheinigte dem Trio, dies alles bestens unter einen Hut gebracht und über ihre Amtszeit einen tollen Job gemacht zu haben und das zum Wohl und Vorteil ihrer Stadtteile . Er dankte ihnen respektvoll und anerkennend für ihre stets gute Arbeit und zog symbolisch den Hut. Nach Übergabe der Ehrenurkunde trugen sich die neuen Ehrenortsvorsteher schließlich noch ins Goldene Buch der Stadt Wadern ein. Edgar Schuster, 25 Jahre Ortsvorsteher in Noswendel (1974 bis 1999): Meilensteine seines Wirkens waren die Schaffung des Freizeitzentrums mit Wanderwegen, Bootshaus, Wassertretanlage; Anlegung des Park- und Waldfriedhofes; Neubau des Sportplatzes mit Parkplätzen; Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges und später Neubau des Feuerwehrgerätehauses; Erschließung der Neubaugebiete "In den langen Feldern" und "Im Schemel" mit 60 Baustellen; Erweiterung des Gewerbegebietes "Auf der Heide"; Ausweisung des größten Naturschutzgebietes des Saarlandes "Noswendeler Bruch" mit einer Größe von 110 Hektar; Übernahme des kirchlichen Kindergartens durch die Stadt Wadern , kompletter Umbau und Neuschaffung von Räumen; Pflege der Partnerschaft Wadern-Noswendel mit Montmorillon, viele Jahre Vorsitzender des Partnerschaftskomitees, sowie Pflege der jahrelangen kulturellen Beziehungen mit der Stadt Reims; Gründung des Heimat- und Verkehrsvereines Noswendel, der das Freizeitzentrum und die Anlagen am Stausee nicht nur bis heute betreut, sondern in eigener Regie und mit eigener Finanzierung (etwa 800 000 Euro) die gesamte Infrastruktur dort schaffte; zwei Mal Silber und zwei Mal Gold auf Kreisebene sowie vier Mal Gold auf Landesebene bei "Unser Dorf soll schöner werden. Helmut Turner, 20 Jahre Ortsvorsteher in Wadern (1994 bis 2014): Aufnahme der Innenstadt in das Förderprogramm "Aktive Stadtteilzentren"; Erhalt der Nebenstelle des Amtsgerichts, des Gesundheitsamtes und der Zugangstelle zum Grundbuchamt sowie der Polizeiinspektion; Anpassung des Friedhofs an die geänderte Bestattungskultur (Neuanlage von Urnenfeld, Waldfriedhof sowie Ruhehain); Fortentwicklung und Neuausrichtung der Waderner Kirmes und des Waderner Stadtfests, Gründung der IG Weihnachtsmarkt mit neuer Konzeption für den Weihnachtsmarkt; Einrichtung des Jugendclubs im UG der Herbert-Klein-Halle; Erschließung der Wohngebiete Sandhübel III (erstes Baugebiet der Stadt Wadern mit Endstufenausbau), Goethestraße und Sodenkopf; Wohnpark Octavie; Endstufenausbau in den Baugebieten Sandhübel II, Kapuzinerstraße, Im Höhenrech, Sonnenwinkel; Erweiterung HACO (Sporthaus, Parkhaus mit Galerie, Tankstelle); Neubau des Kreisels am Gymnasium und an der Wadrillbrücke sowie des Zentralen Omnibusbahnhofs; Neubau Arbeitsamt; Neubau der Wadrillbrücke in der Poststraße; Verlegung des Bauhofes in das ehemalige Straßenbauamt; Grundstücksneuordnung und Umgestaltung der Verkehrswege im Innenstadtbereich; Erneuerung des Schwester-Adelsindis-Weges. Josef Koch, war insgesamt 25 Jahre Ortsvorsteher im Stadtteil Wadrill (1989 bis 2014): Ortskernsanierung im Zuge eines Flurbereinigungsverfahrens zusammen mit dem Amt für Landentwicklung und der Wadriller Teilnehmergemeinschaft mit verkehrsberuhigter Zone in der Kirchstraße; Schaffung von zwei Buswendeplätzen Richtung Sitzerath und Steinberg; Bodenordnende Maßnahmen und Schaffung von Bauplätzen im Baugebiet Forsthof, Baugebiet Auf der Onner und jüngst Baugebiet Im Flürchen aufgrund Änderung des Baugesetzbuches (Forderung seit 2000); Endstufenausbau früherer Baugebiete ; Sanierung Grundschulgebäude Wadrill und Erhaltung als Haupt-Schulstandort St. Martin Wadrill; Erweiterung des Friedhofes mit Anlage eines Rasenfriedhofes und von Urnengräber; Ausbau des Hauptsammlers im Zuge der Errichtung der Gemeinschafts-Kläranlage Wadrill-Gehweiler; Ausbau Ortsdurchfahrt Sitzerather Straße sowie weiterer innerörtlicher Straßen; Planung zum Bau des Rasenplatzes und Hartplatzes sowie Kleinspielfeldanlage; Bau der Wadrilltalhalle mit Erstellung des Vorentwurfs; Aufbau der Almhütte in Gemeinschaftsarbeit mit der Stadt Wadern , Land, Kreis, EU und Amt für Landentwicklung. Letzte Maßnahme: Vorentwurf der Planung zum Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses.

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