„Busse raus aus dem Ortskern“

Perl · Die Einbahnstraßenregelung im Ortskern ist und bleibt ein Zankapfel. Bis eine Lösung gefunden wird, die alle Interessen berücksichtigt, sowohl von Anwohnern als auch von Gewerbetreibenden, wird es wohl noch dauern.

 Die neue Verkehrsregelung in Perl wurde im März eingerichtet, findet aber bis heute keine Akzeptanz bei den Bürgern. Foto: Rolf Ruppenthal

Die neue Verkehrsregelung in Perl wurde im März eingerichtet, findet aber bis heute keine Akzeptanz bei den Bürgern. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Die Perler Geschäftsleute sind immer noch verärgert über die Einbahnstraßenregelung im Perler Ortskern. Mitte Juni trafen sie sich zum ersten Mal, um ihren Unmut zu äußern (SZ berichtete).

Am Dienstagabend kam es zu einer erneuten Versammlung im Zentral-Hotel Greiweldinger. Diesmal war auch Bürgermeister Bruno Schmitt dabei, außerdem Vertreter der Gemeinderatsfraktionen und der Gemeindeverwaltung. Der vollbesetzte Tisch zeigte die Angst der Geschäftsleute und dass die Zukunft ihrer Geschäfte von der Verkehrsführung bestimmt werde. Schmitt machte von Anfang an klar, dass er zunächst die Analyse der Verkehrssituation durch ein Verkehrsbüro abwarten wolle.

"Wir benötigen Fakten, um eine Entscheidung treffen zu können, auf das Bauchgefühl kann man sich da nicht verlassen", sagte der Bürgermeister. Als Theo Greiweldinger daraufhin in den Raum stellte, es gebe seit der Umleitung des Verkehrs viel mehr Unfälle, verwies der Bürgermeister auf ein Schreiben der Polizei , welches das Gegenteil aufzeigte. Ein anderes Argument der Gegenseite war, dass im Dorf nichts mehr los sei. Dies wollte der Bürgermeister jedoch nicht der Verkehrsführung zuschreiben.

In einem nächsten Schritt las Schmitt Briefe von Befürwortern der neuen Einbahnstraße vor. Damit stieß er bei den Geschäftsleuten aber auf wenig Verständnis. "Man muss der Sache auch eine Chance geben", versuchte Michael Fixemer von der SPD zu schlichten.

Frist bis Ende des Jahres

Ernst-Rudolf Ollinger, der für die CDU im Gemeinderat sitzt, gestand jedoch Fehler beim bisherigen Verlauf der Maßnahme ein. "Es muss bis zum Ende des Jahres eine endgültige Lösung gefunden werden", forderte Ollinger. Er schlug vor, nach der Auswertung Anfang Oktober eine Bürgerversammlung einzuberufen. "Dort sollen dann die Planer Rede und Antwort stehen und Alternativen diskutiert werden", sagte der CDU-Mann.

Franz Keren von der FDP sieht keinen Sinn in der Verkehrsanalyse und bemängelte, dass die Gechäftsleute und die Anwohner nicht berücksichtigt wurden. Für ihn ist klar: "Die Busse müssen aus dem Ortskern raus, dann ist das Problem gelöst." Außerdem stellte er die Richtung der Einbahnstraße in Frage, da auf diese Weise der natürliche Eingang ins Dorf wegfallen werde.

Robert Blatt von der Jagdschule würde lieber zum Urzustand zurückkehren. Somit wären die Geschäftsleute zufrieden und die Anwohner der Hubertus-von-Nell-Straße hätten wieder ihre Ruhe. Die Meinungen in Perl sind gespalten.

Fakt ist, dass die Busse nach wie vor ein Problem darstellen, da sind sich alle einig. Bloß eine Lösung ist nicht in Sicht.

Die Bürgerversammlung Anfang Oktober wird zeigen, in welche Richtung es in dem Moselort Perl in Zukunft weitergeht.

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