"Der Anstieg im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist für den Monat Juli typisch. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass in den Sommermonaten besonders viele junge Leute den Übergang von Schule, Ausbildung oder Studium in Beschäftigung bewältigen müssen. Nicht immer gelingt das nahtlos und Arbeitslosigkeit ist dann eine direkte Folge", erläutert Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland die Entwicklung. "Außerdem sind zum Quartalsende Zeitverträge ausgelaufen und Kündigungen ausgesprochen worden. Da die jetzt arbeitslos gewordenen Frauen und Männer in der Regel gut qualifiziert sind, haben sie die besten Voraussetzungen, rasch wieder in Arbeit zu kommen", sagt Haßdenteufel.

Vor allem bei den bei der Arbeitsagentur gemeldeten Frauen ist die Arbeitslosigkeit im Juli gestiegen. Hier waren 413 Personen gemeldet (plus 35), bei den Männern 542 (plus 2). Bei den Jüngeren unter 25 Jahren wirken sich noch Arbeitslosmeldungen nach Schul- oder Berufsausbildung aus. Ihre Arbeitslosigkeit ist um 55 auf 152 gestiegen, das waren 11,6Prozent weniger als vor einem Jahr.

Grundsicherung

Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Kreises ist im Juli um 49 auf 2119 Personen gesunken und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert (plus 18,7 Prozent). Grund für den Rückgang zu Juni waren Eintritte in Beschäftigung am zweiten Arbeitsmarkt und in Fördermaßnahmen, darunter auch Integrationskurse für Flüchtlinge.

Im Juli waren 1200 Männer beim Jobcenter gemeldet (minus 55) und 921 Frauen (plus 6). Die Zahl der Jüngeren unter 25 Jahren ist um 16 auf 262 gesunken, das waren 87 oder 49,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. 38,9 Prozent (824) aller registrierten Arbeitslosen waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos, 6,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Ausländeranteil an den Arbeitslosen betrug im Juli 33,4 Prozent (708). Die Unterbeschäftigung lag im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Juli bei 1180 Personen, 50 weniger als vor einem Jahr. Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende lag die Unterbeschäftigung im Juli bei 2935 Personen, plus 36 Prozent zum Vorjahr. Grund für den Anstieg sind vor allem Integrationskurse für Flüchtlinge. In die Unterbeschäftigung werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden.

Stellenmarkt

Die Arbeitgeber haben im Juli 236 neue Stellen gemeldet, 26,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aktuell stehen 700 freie Jobs zur Verfügung. Besonders gesucht sind weiterhin Arbeitskräfte im Dienstleistungsbereich, in der Zeitarbeit, im Handel, im Verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen.

Zum Thema:

Hintergrund Regionale Arbeitsmarktentwicklung: Geschäftsstelle Merzig (Kreisstadt Merzig, Mettlach, Perl, Beckingen): 1921 Arbeitslose (minus 21 zum Vormonat), Arbeitslosenquote : 5,8 Prozent. Geschäftsstelle Wadern (Stadt Wadern, Losheim, Weiskirchen): 1153 Arbeitslose (plus 9 zum Vormonat), Arbeitslosenquote : 5,6 Prozent. red

Zum Thema:

Auf einen Blick Top 10 der offenen Ausbildungstellen. Offene Ausbildungsstellen gibt es im Landkreis noch in annähernd allen Berufsbereichen. Am häufigsten werden im Kreis aktuell noch Auszubildende gesucht für: Verkäufer (20), Elektroniker Energie-/Gebäudetechnik (16), Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk - Fleischerei (elf). red

Zum Thema:

Auf einen Blick Die Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich: St. Wendel 4,0 Prozent, Kreis Saarlouis 5,3 Prozent, Merzig-Wadern 5,7 Prozent, Saarpfalz-Kreis 5,9 Prozent, Kreis Neunkirchen 8,6 Prozent, Regionalverband Saarbrücken 9,9 Prozent. red