Betrug in Losheim Betrüger suchen gezielt nach alten Vornamen

Losheim · Vor kurzem haben Vorfälle für Aufsehen gesorgt, bei denen sich in Losheim ein unbekannter Telefonbetrüger als Polizist ausgegeben hat, um sich das Vertrauen von Senioren zu erschleichen. Im Gespräch mit den arglosen Rentnern fragte der Betrüger gezielt nach sensiblen Informationen wie zum Beispiel der Wohnsituation nach Mitternacht (wir berichteten).

Das ist kein Einzelfall. Immer wieder versuchen Kriminelle, Senioren am Telefon um deren Geld zu bringen. Und die Maschen ähneln sich. Entweder sie setzen auf den sogenannten „Enkeltrick“ oder sie geben sich – wie kürzlich in Losheim – als Polizisten aus. Doch woher wissen die Betrüger, dass sie es am anderen Ende der Leitung mit Senioren zu tun haben? Und woher haben sie eigentlich die Daten? Clemens Gergen, Pressesprecher des Landespolizeipräsidiums Saarland, erklärte auf Anfrage der SZ, dass die Kriminellen auf eine simple Methode setzten: „Sie suchen im Telefonbuch gezielt nach alten Vornamen.“

Wenn die Betrüger (vermeintlich) alte Vornamen entdecken, dann probieren sie die ausgewählten Nummern durch. Anhand der Stimme ließen sich durchaus Rückschlüsse auf die Altersgruppe des Angerufenen ziehen. Wenn die Kriminellen bemerkten, dass kein Rentner am anderen Ende der Leitung sei, dann passiert laut Gergen folgendes: „Wenn sie feststellen, dass es sich nicht um ihre Zielgruppe handelt, dann sagen sie, dass sie sich verwählt hätten, und legen auf.“

Neben dem Blick ins Telefonbuch greifen die Betrüger laut Gergen auch auf den illegalen Adresshandel zurück, um an die gewünschten Daten zu gelangen. Wenn sie erst einmal im Besitz der Daten seien, dann könnten sie ihre jeweilige Zielgruppe herausfiltern und die Opfer ihrer Masche gezielt anrufen.

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