Kreistag Merzig-Wadern An manchen Schulen muss gelost werden

Merzig · Mehr Anmeldungen als freie Plätze: Deswegen wird am Merziger Stefansberg-Gymnasium ein Losverfahren erforderlich. Termin dafür ist am Montag.

 Nicht jeder Schüler darf im kommenden Schuljahr im Landkreis Merzig-Wadern auf die Schule der Wahl gehen.

Nicht jeder Schüler darf im kommenden Schuljahr im Landkreis Merzig-Wadern auf die Schule der Wahl gehen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die Zahl der Neuanmeldungen an weiterführenden Schulen im Landkreis Merzig-Wadern ist von 824 im vergangenen Jahr auf aktuell 893 spürbar angestiegen. Das führe an einigen Schulen dazu, dass die Aufnahmekapazität der jeweiligen Einrichtung überschritten würden, berichtete Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich in der jüngsten Sitzung des Kreistags am Donnerstagabend. Nicht jeder Schüler könne daher die Schule der Wahl besuchen.

Betroffen sei hier vor allem das Gymnasium am Stefansberg (GaS) in Merzig. 37 der insgesamt 182 neu angemeldeten Schüler müssten den Schulstandort wechseln. Die betroffenen Schüler sollten in einem Losverfahren ermittelt werden und einen Schulplatz am benachbarten Peter-Wust-Gymnasium (PWG) angeboten bekommen: „Das PWG kann noch 34 Schüler aufnehmen. Die Schüler, die dorthin wechseln sollen, werden per Losverfahren bestimmt. Ich denke, das ist zumutbar, denn beide Schulen sind auf einem ähnlich hohen Niveau, somit gibt es keine Nachteile für die betroffenen Schüler“, betonte Schlegel-Friedrich.

Aufgrund der Hygienevorschriften in der Corona-Pandemie sei dies die einzig denkbare Alternative, da sich bauliche Maßnahmen am GaS nur schwerlich umsetzen ließen. Dennoch solle es einige Ausnahmen geben. So seien beispielsweise Geschwisterkinder von dem Losverfahren ausgenommen.

Das Losverfahren soll am kommenden Montag über die Bühne gehen. Betont wurde in der Sitzung aber auch, dass es grundsätzlich positiv sei, dass die Schülerzahlen wieder deutlich angestiegen seien. Das sei nicht nur am GaS zu beobachten: Auch an der Gemeinschaftsschule Wadern (Graf-Anton-Schule) seien die Anmeldezahlen auf 60 Schüler wieder deutlich angewachsen.

Ein Losverfahren gibt es auch an der Losheimer Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule – dies ist aber schulintern. Der Grund: Dort  haben sich mehr Schüler angemeldet als es Kapazitäten gibt – zumindest was Englisch als erste Fremdsprache anbelangt. Aufgrund der überschrittenen Aufnahmekapazität müssen nach Auskunft der Schule nun Kinder ausgelost werden, die als erste Fremdsprache Französisch belegen müssen.

Als Dringlichkeitspunkt auf die Tagesordnung aufgenommen und einstimmig verabschiedet, wurde zudem die Ausschreibung von vier Fachinformatikerstellen für die Administration sowohl von Schüler- als auch von Lehrercomputern. Spätestens zu Beginn des neuen Schuljahres wolle der Landkreis jedem Schüler und jedem Lehrer ein digitales Endgerät zur Verfügung stellen, die durch IT-Spezialisten gewartet werden müssten.

Vorgesehen seien dabei drei Vollzeitkräfte für die Schüler-PCs und eine für die Wartung der Lehrer-Geräte, hieß es in der Kreistagssitzung. Die Landesregierung beteilige sich an den Kosten, in welcher Höhe sei aber noch unklar, sagte die Landrätin. Auch sei bislang ungewiss, ob die Stellen für die alleine 12 000 Schüler-PCs ausreichend seien.

Dennoch sei es an der Zeit, jetzt loszulegen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen. Dazu gehöre auch ein lückenloses Wlan-Netz, das bis in den Sommer in allen Schulen des Landkreises zur Verfügung gestellt werden solle.

Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde die Weiterführung der interkommunalen Zusammenarbeit der saarländischen Landkreise bei der Verwendung einer gemeinsamen Software im Bereich des Gesundheitsdienstes und des schulpsychologischen Dienstes.

Der Betreuer der Software, die in allen Landkreisen genutzt wird, ist beim Landkreis Saarlouis beschäftigt. Die Kosten für das Programm sowie den Mitarbeiter wird unter den Landkreisen aufgeteilt. Da sich diese Regelung gerade in Pandemiezeiten bewährt habe, wolle der Landkreis Merzig-Wadern daran festhalten.

In der Sitzung des Kreistags wurden zudem die Mitglieder für den Arbeitskreis Klimaschutz durch die Parteien benannt. Dieser soll zukünftige Klimaschutzaktivitäten des Landkreises erarbeiten und Vorschläge beraten. In der Gruppe werden zukünftig  drei Mitglieder von der CDU, zwei von der SPD, eins von den Grünen sowie eins von der Partei die Linken vertreten sein.

Einstimmig beschlossen wurden zudem die Einstellung eines Sozialarbeiters oder Sozialpädagogen im Bereich der Suchtprävention beim Gesundheitsamt, sowie die Verabschiedung des Frauenförderplans 2021-2024. Schwerpunkte hierbei seien nach wie vor die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Förderung der Frauenquote in Führungsverantwortung sowie eine Angleichung der Löhne und Gehälter.

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