Anfrage im Landtag Kaum Wartezeiten bei Pkw-Zulassung

Merzig/Wadern · Die beiden Zulassungsstellen im Kreis Merzig-Wadern arbeiten im landesweiten Vergleich überaus fix – und das auch in Corona-Zeiten

  Alexander Mohm händigt einer Kundin in der Zulassungsstelle Merzig ihr neues Kennzeichen aus.

Alexander Mohm händigt einer Kundin in der Zulassungsstelle Merzig ihr neues Kennzeichen aus.

Foto: Werner Klein/Landkreis Merzig-Wadern

Wer im Kreis Merzig-Wadern ein Auto an-, ab-, oder ummelden möchte, ist im landesweiten Vergleich gut bedient. Das geht aus einer Anfrage des saarländischen Landtagsabgeordneten Ralf Georgi (Die Linke) hervor. Demnach müssen Privatpersonen maximal einen Tag auf die Bearbeitung ihres Vorgangs warten. Für Händler und Zulassungsdienste gebe es gar keine Wartezeiten. Warum es im Grünen Kreis so zügig geht, während in Neunkirchen und Völklingen Wartezeiten von bis zu fünf Wochen entstehen, haben wir die Straßenverkehrs- und Kreisordnungsbehörde gefragt. Deren Leiter Joachim Brill schildert, dass es in den beiden Zulassungsstellen in Merzig und Wadern trotz der Corona-Pandemie kaum Probleme gegeben hätte.

„Ganz am Anfang, als im März der Lockdown kam, standen auf einmal an die 60 Leute hier und hatten Panik, dass auch wir schließen“, erinnert sich Brill zurück. Doch unmittelbar danach habe sich das Geschehen eingependelt. Um Ansammlungen zu vermeiden und den Publikumsverkehr zu steuern, arbeiten die beiden Zulassungsstellen des Kreises seit März ausschließliche mit Terminvergabe. Die Erfahrungen damit seien durchweg positiv und auch die Kunden hätten Einsicht gezeigt und sich Corona-konform angemeldet.

Um festzustellen, wie viele Termine pro Tag angeboten werden müssen, um dem Kundenaufkommen gerecht zu werden, habe sich die Behörde die Zahlen des Vorjahres angesehen, erläutert Alexander Latz von der Kreisverwaltung. Im Ergebnis seien es nun 100 bis 110 Termine pro Tag. Um den Einlass in die Zulassungsstelle zu regeln, stellte die Kreisverwaltung zeitweise Auszubildende ab, die zu der Zeit eigentlich zur Schule gegangen wären, aufgrund des Lockdowns allerdings Zeit hatten, auszuhelfen. Anders als andere Landkreise hatte die Zulassungsstelle in Merzig durch ihre weiträumige Bauweise und den durch eine Scheibe abgetrennten Schalter den Vorteil, trotz des Lockdowns den Kundenverkehr aufrecht erhalten zu können. Die Zulassungstelle Wadern wurde zwar vorübergehend geschlossen, ist aber mittlerweile wieder geöffnet.

Zahlenmäßig seien vor allem bei den Neuzulassungen die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren, sagt Alexander Latz. Im Zeitraum März bis August wurden 2177 Neuzulassungen getätigt, rund 23 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ansonsten habe die Zahl der Vorgänge sogar zugenommen. 28 901 Einzelvorgänge verzeichnete die Straßenverkehrs- und Kreisordnungsbehörde zwischen März und August. Das waren rund fünf Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Während die Neuzulassungen den Vorjahreswerten hinterher hinken, sind vor allem Wunschkennzeichen-Reservierungen verantwortlich für den Anstieg, erklärt die Kreisverwaltung: „Da im Rahmen der Terminbuchung abgefragt wird, ob ein Wunschkennzeichen gewünscht wird und wir zur Zeit nur online Termine vergeben, wird dies natürlich stärker genutzt als vorher.“

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