Kritik vom Grünen-Chef Tressel: Schlechte Perspektiven für den Hochwald

Wadern/Losheim · Wenig Perspektiven für eine Verbesserung der medizinischen Versorgung im Hochwaldraum sieht der Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel nach der Verabschiedung des so genannten Krankenhauszukunftsgesetzes durch den Bundestag am vergangenen Freitag.

 Markus Tressel saarländischer Bundestagsabgeordneter der Grünen, Vorsitzender der Saar-Grünen

Markus Tressel saarländischer Bundestagsabgeordneter der Grünen, Vorsitzender der Saar-Grünen

Foto: Erik Marquardt

In einer Erklärung wirft Tressel, der auch Landesvorsitzender der Grünen ist, der Großen Koalition in Berlin vor, „mit dem Gesetz lediglich kurzfristig die Symptome zu lindern, aber nicht die Herausforderungen im Krankenhauswesen grundsätzlich anzugehen“. Der Grünen-Politiker warnt davor, dass durch die Beibehaltung der bestehenden Krankenhausplanung die ohnehin begrenzten Ressourcen in ländlichen Räumen weiter verknappt und zugleich keine Anreize für die ländliche Grundversorgung gesetzt werden. Damit wurde aus seiner Sicht für die Hochwaldregion eine große Chance vertan.

„Union und SPD haben sich weder an die Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung herangetraut, noch an eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Pflegekräften.“ Zudem werde die Investitionsfinanzierung nicht angepackt, dabei gebe es einen riesigen Investitionsstau, Auch der ländliche Raum bleibe weiter benachteiligt – mit Konsequenten für das Nordsaarland, wie der Grünen-Politiker fürchtet: „Indem die Krankenhausplanung, die Doppelstrukturen in Ballungsräumen begünstigt, nicht reformiert wurde, werden die ohnehin begrenzten Ressourcen in ländlichen Gebieten weiter verknappt.“ Er sagt weiter: „Wichtig wäre es auch gewesen, die tatsächlichen Betriebskosten von ländlichen Grundversorgern in der Finanzierung besser zu berücksichtigen.“

Nun müsse noch intensiver über ein neues Trägermodell für ein Hochwald-Krankenhaus nachgedacht werden. Tressel befindet: „Vermutlich wird es nun auf Jahre keine besseren Rahmenbedingungen geben und die Hochwaldregion für freie und kirchliche Träger wenig attraktiv bleiben.“ Umso wichtiger sei es nach Ansicht des Grünen-Politikers, dass Land, Kreise und Kommunen intensiv überlegen, wie man selbst mit einer neuen Struktur die Versorgung im Hochwald sicherstellen könne.

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