Brünisholz - ein ganz und gar seltener Familienname

Wie sind unsere Familiennamen entstanden? Dieser Frage widmet sich Namensforscher Wolfgang Reget. Für die SZ geht er der Herkunft von Familiennamen auf den Grund, heute dem Namen von SZ-Leser Wolfgang Brünisholz aus Merzig. Heute tragen in Deutschland nur noch 19 Familien den Namen Brünisholz

Wie sind unsere Familiennamen entstanden? Dieser Frage widmet sich Namensforscher Wolfgang Reget. Für die SZ geht er der Herkunft von Familiennamen auf den Grund, heute dem Namen von SZ-Leser Wolfgang Brünisholz aus Merzig.Heute tragen in Deutschland nur noch 19 Familien den Namen Brünisholz. Diese leben ausschließlich in fünf Landkreisen von Rheinland-Pfalz (Schwerpunkt Raum Zweibrücken) und im Landkreis Merzig-Wadern. Eine europaweite Internetrecherche zeigt eindeutig, dass die meisten Namensträger (insgesamt 181, auch unter der Schreibweise Bru(e)nisholz) in der Schweiz leben. Somit liegt die Vermutung nahe, dass die deutschen Namensträger von einem Schweizer Auswanderer abstammen. Nach den verheerenden Verwüstungen des 30-jährigen Krieges waren im Südwesten Deutschlands ganze Dörfer verödet. Gerade im damaligen Herzogtum Zweibrücken wurden sie in großem Maße von Schweizer Einwanderern wieder besiedelt. So ließ sich auch 1671 ein Christian Brünisholz mit seiner Familie für kurze Zeit auf dem Einschieder Hof bei Birkenfeld nieder, um dann schließlich in Rieschweiler (heute Gemeinde Rieschweiler-Mühlbach, 15 Kilometer östlich von Zweibrücken) sesshaft zu werden. Er war 1626 in Wahlern in der Schweiz geboren und verstarb 1706 in Niederauerbach. Seine zahlreichen Söhne sorgten für die rasche Verbreitung des Namens. Der Herkunftsort Wahlern liegt etwa 20 Kilometer südlich der Schweizer Bundeshauptstadt Bern. 1676 wurde dort "auf Grund der unvorstellbaren Armut" eine Bettelordnung erlassen. Sicherlich handelt es sich bei Brünisholz um einen Wohnstättennamen. Die Silbe "holz" deutet auf eine Person hin, die nahe eines Waldes oder Gehölzes wohnte. Brünis ist in der Schweiz der Name eines Berges, der dem kleinen Dorf Brünisried als Namensgeber diente. Dieser Ort liegt 14 Kilometer von Wahlern entfernt. Folglich dürfte der erste Brünisholz dort an einem kleinen Wald am Fuße dieses Berges gesiedelt haben. Der Familienname hatte sich in dieser Gegend schon vor 1600 verfestigt und konnte somit schon recht früh auf nachfolgende Generationen vererbt werden.

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