Wie sind unsere Familiennamen entstanden? Dieser Frage widmet sich Namensforscher Wolfgang Reget. Für die SZ geht er der Herkunft von Familiennamen auf den Grund, heute dem Namen von SZ-Leser Paul Remmel aus Haustadt.Der Familienname Remmel ist vor allem im west- und südwestdeutschen Raum weit verbreitet, wobei die meisten Namensträger im Landkreis Merzig-Wadern leben. Die weiträumige Verbreitung lässt darauf schließen, dass es je nach Region verschiedene Deutungsmöglichkeiten für die Namensentstehung gibt. In der oberdeutschen Mundart wird ein unförmiges, dickes Stück Brennholz, welches nicht mehr kleiner gespalten werden kann, ein Rem(m)el genannt. So könnte ein knorriger Holzstumpf zur Beschreibung eines eigenwilligen Charakters gedient haben und namensgebend geworden sein. Für die in unserer Region lebenden Namensträger kommt sicherlich ein Herkunftsname in Frage. Wenn eine Person in einem fremden Ort zuzog, wurde sie in vielen Fällen zur Unterscheidung von den Alteingesessenen nach ihrem Herkunftsort benannt, der dann schließlich zum Familiennamen wurde. So ließen sich um 1700 zwei Brüder namens Thomas und Christian Rimmel in Orscholz nieder und heirateten in einheimische Familien ein. Die zahlreichen Nachkommen trugen fortan den Namen Remmel und sorgten für seine rasche Verbreitung auf dem Saargau. Die Brüder waren aus dem luxemburgischen Pratz zugewandert. Nur wenige Kilometer entfernt von Pratz liegen die beiden Dörfer Arsdorf und Rambrouch. Zwischen diesen beiden Orten lag früher das nur 13 Häuser zählende Dörfchen Rimmel. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden die meisten Bewohner von einer Pestepidemie dahin gerafft. Das Dorf wurde nicht mehr besiedelt und verschwand von der Landkarte.