Düppenweiler Zuwachs im historischen Kupferbergwerk

Düppenweiler · In Düppenweiler können als neue Museumsgegenstände ein Pflug und ein Viehwagen besichtigt werden, so wird Geschichte erlebbar.

 Vorarbeiterin Jutta Klein  (rechts), ihre Mitarbeiterin Karin Paul (neben ihr) sowie ihre Mitarbeiter Günter Marenke (links) und Christian Braun (3. von rechts) vor den geschützt untergestellten neuen Museumsgegenständen Pflug und Viehwagen.

Vorarbeiterin Jutta Klein  (rechts), ihre Mitarbeiterin Karin Paul (neben ihr) sowie ihre Mitarbeiter Günter Marenke (links) und Christian Braun (3. von rechts) vor den geschützt untergestellten neuen Museumsgegenständen Pflug und Viehwagen.

Foto: Norbert Becker

Das historische Kupferbergwerk Düppenweiler ist um zwei weitere Errungenschaften reicher. Neben Besichtigungen auf freier Strecke untertage werden den zahlreichen Besuchern aus nah und fern weitere Sehenswürdigkeiten und Attraktionen auf den Außenanlagen geboten, wie die kleine Barbarakapelle, bergmännische Pyramide, Schmelzhütte, Pochwerk, Festwiese für verschiedene Veranstaltungen  und das Huthaus mit Infobüro und einer guten Gastronomie.

Nun haben auch noch ein Pflug und ein Viehwagen, die beide in einem thematischen Bezug zum Kupferbergwerk stehen, dort ihren Platz gefunden. Die beiden alten, landwirtschaftlichen Gerätschaften entdeckte vor zwei Jahren der Düppenweiler Bürger Elmar Trierweiler, Fahrer der Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, im elterlichen Anwesen, dem so genannten Diefflersch Haus, in zerlegtem Zustand und bot diese dann dem zweiten Vorsitzenden Karl-Rudi Wilhelm vom Verein „Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler — Verein für Geschichte und Kultur“ unentgeltlich als anschauliche Museumsstücke an.

Und der Verein nahm die Gegenstände gerne in seine Obhut. Der hölzerne Wagen und der Pflug mussten jedoch restauriert werden. Für den komplizierten Zusammenbau des Wagens  stellte sich Schreinermeister Horst Feld, Sohn des letzten Düppenweiler Wagners, als Fachmann zur Verfügung. Zur Konservierung mussten Wagen und Pflug einen nicht das Original verfälschenden Schutzanstrich erhalten. Dies besorgte in Absprache mit Kontaktmann Wilhelm eine für die Pflege  und den ordentlichen Zustand des Geländes um das Kupferbergwerk zuständige Kolonne der zum Landkreis gehörenden Gesellschaft für Infrastruktur und Beschäftigung (GIB).

Unter Leitung der Vorarbeiterin Jutta Klein wurden von den Mitarbeitern  die notwendigen Arbeiten zur dauerhaften Erhaltung des Pfluges und des Wagens ausgeführt. Entsprechende Schutzunterstände aus Holz wurden errichtet und die Geräte zur Sicherung gegen Diebstahl vom Vereinsaktiven Detlef Woll an Erdanker angeschweißt. Der zweite Vorsitzende Wilhelm lobte im Beisein der GIB-Mitarbeiter vor Ort die gelungenen Arbeiten und die Bereicherung für das Kupferbergwerksgelände. Er wies auf die angebrachten Hinweistafeln zur Bedeutung der beiden Gegenstände hin.

So symbolisiert der aufgestellte Pflug den Beginn des Kupfererzbergbaus in Düppenweiler, denn in einer Urkunde des Freiherren von Hagen zur Motten vom 18. August 1776 ist vermerkt, dass das „Düppenweiler Bergwerck“ von einem „Innwohner“ daselbst nahmens Junkmann (später als Peter Jungmann bezeichnet)  mit dem Pflug am Weltersberg anno 1723 gefunden worden ist. Der Viehwagen weist auf die Anfänge der Verhüttung der Düppenweiler Kupfererze hin. Deren Transport erfolgte nach alten Urkunden mit schweren Viehwagen und Ochsengespannen von Düppenweiler über unwegsame Straßen und durch einsame Wälder zu einer kleinen Eisenerzhütte im neun trierische Meilen (rund 50 Kilometer) entfernten Röderbach, einem inzwischen untergegangenen Dorf bei Malborn im Drohntal. Das war eine mühsame Sache. Pflug und Viehwagen sollen somit an einstige, mit dem Kupferbergwerk verbundene Zeiten erinnern. Die Besucher werden dies gerne zur Kenntnis nehmen.

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