Die jüngste Folk-Rock-Band im Kreis Das Neil-Young-Konzert war ein Schlüsselerlebnis

Beckingen · Die Band Vincent and The Strangers spielt Folk-Rock, aber auch Indie, Country und Blues. Ihre Songs schreiben sie übrigens selbst.

 Gitarrist Vincent Klein (links) und am Bass Adrain Mehner von Vincent and the Strangers bei der Rockwiese 2017.

Gitarrist Vincent Klein (links) und am Bass Adrain Mehner von Vincent and the Strangers bei der Rockwiese 2017.

Foto: Helena Barbian

Neil Young ist sein großes Vorbild, und die „Strangers“ stehen dabei voll hinter ihm. Der 20-jährige Vincent Klein ist Frontmann bei „Vincent And The Strangers“, spielt Gitarre und singt – am liebsten Folk-Rock. Wieso die Band zu deutsch nur „die Fremden“ sind, und wer oder was Vincent Klein zu seinen zahlreichen eigenen Liedern inspiriert, erklärt er im Interview.

Bei einer jungen Band wie ihr eine seid, ist es recht ungewöhnlich, dass so viel Country und Folk-Rock gespielt wird. Wie kommt das?

Vincent Klein: Ich war 2001 bei meinem ersten Neil-Young-Konzert. Das hat mich schwer geprägt. Auch mein Vater hat Neil Young, Bob Dylan, gelegentlich auch Johnny Cash, gehört. Als ich noch alleine Musik gemacht habe, habe ich sogar noch viel mehr Country gespielt. Jetzt mit der Band kommen viele Musikrichtungen zusammen. Daraus ist eine bunte Mischung aus Rock, Indie, Country und Blues geworden.

Wie heißen denn Eure Country-Songs?

Klein: „Go Back Girl“ ist unser Standard-Country-Song. Dann gibt es noch „The Dream Of You And Me“, „Can’t Be Bothered“ und „Moving On“.

Wo gibt es die zu hören?

Klein: Auf unserem Album sind „Moving On“ und „The dream of you and me“ drauf. „Go Back Girl“ gibt es bei Youtube.

Du sagtest, Ihr habt eine bunte Mischung aus Rock, Indie, Country und Blues. Wie kamt Ihr denn zu den anderen Musikrichtungen?

Klein: Annabelle Thierfelder, die mich in der Band mit Gitarre und Gesang unterstützt, bringt eine Vielzahl an Einflüssen in die Band. Sie hört generell eher progressive Rock und hat zum Beispiel uns andere auf die Arctic Monkeys gebracht. Mein Bruder ist mit den Rolling Stones deutlich vertrauter als ich, während Adrian Einflüsse von den Beatles bis zu den Sex Pistols rein bringt. Annika wiederum ist mit Songs wie Africa in einer ganz anderen Richtung unterwegs. Da auch Neil Young nicht nur Country gemacht hat, bin ich sowieso in viele Musik-Richtungen interessiert. Von akustischen Nummern bis hin zu Hardrock haben wir alles mit drin.

Worum geht’s in Euren Liedern?

Klein: Ich finde, Songs zu erklären ist schwer. Als ich meine Lieder mit Annabelle durchgespielt habe, hatte ich meine Einstellung zu den Liedern, die ich ja geschrieben habe. Sie kannte die Lieder nicht und hatte oft einen ganz anderen Blickwinkel darauf. Aber grob geht es in unseren Songs um unsere Erlebnisse. In „More Than A Dream“, einem unserer Akustik-Lieder auf dem Album, geht es darum, wie es im Leben weiter geht. Den Song, „Beyond The Sky“, „Try“ und „No Second Chance“ habe ich vor zwei Jahren geschrieben. Da war ich erst 18 Jahre alt.

Seit wann machst du denn Musik?

Klein: Seit ungefähr zehn Jahren, also seit ich zehn Jahre alt bin. In der sechsten Klasse habe ich beim Klassenfest mitgespielt. Das war mein erster öffentlicher Auftritt. Ich habe auch schon früh angefangen, eigene Lieder zu schreiben.

Wie viele Songs hast Du denn schon zusammen?

Klein: Geschrieben habe ich sehr viele, aber vieles, als ich noch zu jung war, um ernstzunehmende Songs zu schreiben. Aktuell besteht unser eigenes Material aus so etwa 50 Liedern. Gerade erst, zwischen August und September, habe ich sieben neue Songs geschrieben. Manchmal komponiere ich nur ein Lied im Monat, manchmal aber auch ganze sechs. Ganz frei nach meiner Inspiration.

Wer oder was inspiriert dich?

Klein: Manchmal höre ich einfach eine Zeile irgendwo oder spiele etwas auf der Gitarre, wozu ich spontan dazu singe. Man kann es nicht beschreiben. Irgendwann ist der neue Song geboren. Die Einflüsse wird man sicher hören. Aber es ist nicht so, dass ich einen Song höre und ihn dann in einen Eigenen umforme. „The Ocean“ zum Beispiel entstand, während ich den Film „Begin Again“ mit Adam Levine und Keira Knightley gesehen habe.

Bei Rock for Refugees in Losheim (die SZ berichtete) hast Du auch frei improvisiert. Machst Du das öfter?

Klein: Ja, die Soli improvisiere ich meistens. Ich mache sowieso viel mit den Ohren. Bei einem Gitarren-Lehrer war ich nie. Mein Vater hat eine elektrische und eine Akustik-Gitarre. Die haben lange nur herumgestanden, bis ich sie mir irgendwann geschnappt habe. Dazu habe ich mir ein Akkordbuch besorgt und, als ich gerade so die Grundakkorde konnte, angefangen, mir ein paar Songs selbst beizubringen. Ich kann keine klassische Haltung oder besonders gut Noten lesen. Wenn ich aber einen Song höre, bin ich in der Lage ihn in zehn Minuten nachzuspielen, nur durch mein Gehör.

Habt Ihr als Band auch schon etwas aufgenommen?

Klein: Unser Album „The Rogue Projekt“ ist am 22. Juni letzten Jahres erschienen. Da sind 12 Songs drauf.  Zurzeit arbeiten wir an einer neuen EP, die aber auch ein ganzes Album werden kann. Wir sind noch im Anfangsstadium, aber das liegt am Geld, Lieder haben wir genug.

Was soll die Zukunft sonst noch bringen?

Wir wollen mehr spielen und mehr Auftritte bekommen. Demnächst eventuell auch in Leipzig, da Adrian dort herkommt. Wir würden auch gerne länger touren, aber zu weit weg können wir nicht, da Leonard noch zur Schule geht. In den Sommerferien könnten wir mit unserer Musik vielleicht durch Deutschland, Frankreich oder sogar England reisen, wo ich auch Kontakte habe.

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