Neujahrskonzert in Düppenweiler Konzert mit Echo-Preisträger

DÜPPENWEILER · Das zehnte gemeinsame Konzert des Männerchores Düppenweiler mit dem Echo-Preisträger Christian Schmitt sollte eines der besten und abwechslungsreichsten werden. Das war jedenfalls der Eindruck von vielen Besuchern des Neujahrskonzertes in Sankt Leodegar.

 Der Männerchor Düppenweiler bei seinem Auftritt

Der Männerchor Düppenweiler bei seinem Auftritt

Foto: MCD

Angespornt von der proppenvollen Kirche und hoch konzentriert starteten die Sänger mit Florian Schwarz am Dirigentenpult und am Klavier mit fünf Liedern, teilweise auch von Benjamin Schäfer an Vibraphone oder Schlagzeug und Christian Schmitt gefühlvoll improvisierend begleitet. Hier zeigte der 1909 gegründete Chor insbesondere seine Stärke selbst piano-forte Wechsel innerhalb eines 4er-Taktes zu meistern. Besonders deutlich wurde dies am dreistimmigen Satz „Herr, schicke, was du willst“ von Hans Friedrich Michelsen und Rudolf Desch’s „Abendfrieden“.

Gewohnt souverän spielte Christian Schmitt die Variationen für Orgel über ein Thema von Beethoven, die Gustav Merkel komponiert hat. Auch dieses Mal begeisterte Benjamin Schäfer mit seinen Beiträgen am Marimba. Dem wuchtigen und imposanten Instrument entlockte er bei Emmanuel Séjourné‘s „Attraction“ und „Für Anna Maria“ von Arvo Pärt Klänge von wahrhaft meisterlicher Qualität. Zur Stütze neben der Orgel auf der Empore positioniert, wirkte der Männerchor bei Josef Rheinbergs berühmtem Abendlied „Herr, bleibe bei uns“(von Peter Brettner arrangiert) überraschend souverän.

Der polyphone Satz hat es in sich. Hier haben Chor und Dirigent Schwarz viel Schweiß in die Vorbereitung gesteckt. Wie die Sänger selbst konstatierten, war die Aufführung dieses Werks in den letzten Wochen oft infrage gestellt worden. Der Publikums-Renner ist aber nach wie vor das „Vater unser“ von Gotthilf Fischer (arrangiert von Otto Groll). An der Reaktion der Konzertbesucher war das deutlich zu spüren. Hierfür gab es sogar „Zwischenapplaus“. Oder lag es nur daran, dass viele glaubten, das Lied sei schon zu Ende.

Mit der Improvisation „Zum neuen Jahr“ zeigten die beiden Instrumentalisten Schmitt und Schäfer nicht nur ihr Können, sondern dass sie auch gut miteinander harmonieren.

Bleibt noch zu erwähnen, dass der Männerchor auch seinen letzten Auftritt am Altar mit Bravour absolvierte, nur unterbrochen vom außerplanmäßigen und überraschenden Auftritt des Bariton-Duos Franz-Josef Johann und Erhard Seger mit John Rutters „Weihnachts-Wiegenlied“, am Klavier von Florian Schwarz begleitet.

Ohne zwei Zugaben (der Chor mit Beethovens „Die Himmel rühmen“ und dem Orgel-Pauke-Stück „Zirkus Renz“) und stehenden Ovationen für das tolle 80-Minuten-Konzert entließ das begeisterte Publikum die Akteure nicht aus der Kirche. Da war doch irgendwie raus zuhören: „Weiter so im nächsten Jahr!“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort