Lösung für Luitpold-Turnhalle

Erbach. Am Ende war es in der jüngsten Sitzung des Homburger Stadtrates eine harmonische Sache. Einstimmig sprach sich der Rat dafür aus, zwei Grundstücke aus privater Hand zu kaufen, auf denen die geplante Turnhalle an der Erbacher Luitpoldschule gebaut werden kann (wir berichteten kurz)

 Direkt neben der Luitpoldschule in Erbach soll eine neue Turnhalle gebaut werden. Pläne, diese auf einen Teil des Schulhofs zu stellen, sind vom Tisch. Die Stadt kauft nämlich zwei Grundstücke in unmittelbarer Nähe der Schule. Foto: SZ/Bernhard Reichhart

Direkt neben der Luitpoldschule in Erbach soll eine neue Turnhalle gebaut werden. Pläne, diese auf einen Teil des Schulhofs zu stellen, sind vom Tisch. Die Stadt kauft nämlich zwei Grundstücke in unmittelbarer Nähe der Schule. Foto: SZ/Bernhard Reichhart

Erbach. Am Ende war es in der jüngsten Sitzung des Homburger Stadtrates eine harmonische Sache. Einstimmig sprach sich der Rat dafür aus, zwei Grundstücke aus privater Hand zu kaufen, auf denen die geplante Turnhalle an der Erbacher Luitpoldschule gebaut werden kann (wir berichteten kurz). 1206 Quadratmeter groß sind diese beiden schmalen Streifen in der Blütenstraße insgesamt, und sie liegen ganz in der Nähe des Pavillons der Freiwilligen Ganztagsschule, hatte Oberbürgermeister Karlheinz Schöner schon vor der Sitzung erläutert. Es habe viele Gespräche gegeben, sagte er. Und diese haben nun zu einem guten Ende geführt. Dabei hatte es beim Ringen um den passenden Standort eine ganze Weile nicht nach einem Happy End ausgesehen.Am Anfang stand die Ankündigung der Stadt - in den in anderen Zusammenhang ja fast schon berüchtigten Haushaltsbegleitbeschlüssen - bei der Luitpoldschule in Erbach eine Schulturnhalle zu errichten. Damit, hieß es, entfalle der Fahrdienst zu anderen Hallen, zu denen die Luitpoldschüler im Moment zum Sportunterricht gebracht werden, also ins Sportzentrum Erbach, nach Jägersburg oder in die Sporthalle Hohenburgschule. Das habe eine signifikante und dauerhafte Einsparung zur Folge, hieß es in den Beschlüssen weiter.

Die Idee kam an, die Umsetzung weniger. Eltern, Lehrer, Schulleitung und Schulverein wehrten sich gegen den Plan, die Halle auf einem Teil des Schulhofs zu errichten. "Da wäre ja der ganze Schulhof hinfällig geworden", kritisierte Schulleiter Alexander Ziegler die "alte" Lösung, die nun ja vom Tisch ist. Diese hätte zudem mehr Geld gekostet, so Ziegler. Mit dem jetzigen Standort seien aber alle, Schulverein, Schule, Lehrer und Eltern, sehr zufrieden, unterstrich er. "Ich werde oft darauf angesprochen, wie gut das jetzt so ist", sagte er weiter. Die Halle werde ja praktisch vor der Tür, in nicht einmal 30 Metern Entfernung gebaut. Um die 900 000 bis eine Million Euro werde die neue Halle kosten, sagte Ziegler. Die Stadt spare aber im Gegenzug die 32 000 Euro jährlich für die Busfahrten zu anderen Hallen ein. Mit dem Bau soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Ziegler hofft zudem darauf, dass die Halle dann auch nachmittags und abends frequentiert wird.

Meinung

Jetzt muss auch gebaut werden

Von SZ-RedakteurinUlrike Stumm

Mit Standortfragen hatte die Stadtverwaltung in jüngster Zeit wenig Glück. Dabei wollte sie mit ihren Vorhaben eigentlich den Bürgern etwas Gutes tun.

Doch sowohl um den richtigen Platz fürs Kombibad als auch um die passende Stelle für die Luitpold-Turnhalle wurde mit harten Bandagen gekämpft. Beides wurde in der jüngsten Stadtratssitzung geklärt - beim Allwetterbad mit einer soliden Mehrheit, bei der Halle mit großer Einmütigkeit. Letztere würde man sich häufiger wünschen. Um in beiden Fällen bis dahin zu gelangen, wo die Stadt jetzt steht, war es ein mühsamer Weg. Da ist man versucht, schon jetzt zu jubeln. Doch die Entscheidung ist immer nur ein erster Schritt. Jetzt muss es konkret werden, muss umgesetzt werden, was bislang, - wenn überhaupt - nur auf dem Papier existiert.

Denn noch ärgerlicher, als keine Lösung zu finden, ist es, am Ende nach langem Ringen zwar mit einem Beschluss dazustehen, aber ohne Halle und ohne Bad.

Hintergrund

In den Homburger Haushaltsbegleitbeschlüssen stecken neben dem Bau der Luitpold-Turnhalle noch weitere Punkte, die Erbach betreffen. So soll das Sportangebot in dem Stadtteil weiter verbessert werden. Unter anderem ist vorgesehen, dass sich die Stadt am Ausbau der Sporthalle an der Sandrennbahnschule des Kreises beteiligt. Vorgesehen ist ein einmaliger Betrag von 1,5 Millionen Euro. Damit sollen größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern ermöglicht werden.

Zudem soll das Sportzentrum Erbach umgebaut und saniert werden. Bis zum Umbau und zur Sanierung werden Verbesserungen ausgesetzt und der Unterhaltungsaufwand auf das Notwendige beschränkt. ust

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