Mehr Unfälle, weniger Verletzte

Saarpfalz-Kreis. Eis und Schnee haben auch in der Unfallstatistik der Polizei für den Saarpfalz-Kreis ihre Spuren hinterlassen. Zumindest sind sie eine Erklärung dafür, warum im vergangenen Jahr wieder mehr Unfälle, insgesamt 4896, registriert wurden als noch ein Jahr zuvor (4682)

 Um Unfälle zu verhindern, die durch Alkohol- und Drogenkonsum ausgelöst werden, setzt die Polizei auf Aufklärung und verstärkte Kontrollen. Foto: dpa

Um Unfälle zu verhindern, die durch Alkohol- und Drogenkonsum ausgelöst werden, setzt die Polizei auf Aufklärung und verstärkte Kontrollen. Foto: dpa

Saarpfalz-Kreis. Eis und Schnee haben auch in der Unfallstatistik der Polizei für den Saarpfalz-Kreis ihre Spuren hinterlassen. Zumindest sind sie eine Erklärung dafür, warum im vergangenen Jahr wieder mehr Unfälle, insgesamt 4896, registriert wurden als noch ein Jahr zuvor (4682). "Wir hatten sehr lange winterliche Straßenverhältnisse, das ging bis in den April", sagte Kriminaldirektor Christof Baltes im Gespräch mit unserer Zeitung. Und da liege die Vermutung nahe, zumal dann im November/Dezember wieder viel Schnee fiel.Doch auch die Wildunfälle hätten zugenommen. Zwar bewegten sich die Zahlen meistens innerhalb gewisser Schwankungsgrenzen, wenn man sie über die Jahre betrachte. Allerdings spiele schon eine Rolle, dass die Population des Wilds in den vergangenen Jahren zunehmend sei. Generell sei die Motorisierungsquote im Kreis höher geworden. Das bedeutet: Immer mehr Menschen haben ein Auto oder sogar mehrere, auf 1000 Einwohner kamen 698 Fahrzeuge. Das liege deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 614 Fahrzeugen pro tausend Einwohner.

Neben Schatten gibt es in der Statistik auch Licht, denn obwohl es mehr Unfälle gab, wurden weniger Menschen verletzt. "Das ist die gute Nachricht bei der Statistik." Zudem gehe die Zahl der Verkehrstoten seit Jahren generell zurück, unterstrich Baltes. Im vergangenen Jahr starben fünf Menschen bei Unfällen in der Saarpfalz, in den Vorjahren waren es vier beziehungsweise sechs Todesopfer.

Er macht diese Entwicklungen daran fest, dass die Sicherungssysteme in den Fahrzeugen besser sind als zuvor. Zudem setze die Polizei aber auch auf Prävention. So gebe es Verkehrskontrollen, und darüber hinaus würden in Kommissionen Unfallschwerpunkte und so genannte Häufungsstellen analysiert. Es werde überlegt, was etwa geändert werden könne an gefährlichen Einmündungen oder an anderen Stellen, zum Beispiel durch Schilder oder bauliche Veränderungen. Dabei werde mit den Behörden zusammengearbeitet.

Und noch etwas Erfreuliches liefert der Blick auf die Zahlen. Es wurden 2010 keine Kinder im Straßenverkehr tödlich verletzt. Das sei, hieß es, auch ein Erfolg der drei Jugendverkehrsschulen und deren intensiver Arbeit, die bereits in den Kindergärten beginne.

Auf Vorbeugen und Kontrollen setzt die Polizei bei den durch Alkohol und Drogen ausgelösten Unfällen. Deren Zahl stieg kreisweit: 7,1 Prozent aller Unfälle gingen auf diese Ursache zurück, 2009 waren es noch 5,6 Prozent. Auch hier gebe es über die Jahre betrachtet die typischen Schwankungen, unterstrich Baltes. Prozentual höre sich der Unterschied diesmal groß an, doch die Gesamtzahl stieg zwischen 2009 und 2010 von 98 auf 104, 2008 habe sie noch bei 124 gelegen. Um den Alkohol- und Drogenfahrten generell entgegenzuwirken setzt die Polizei zum einen auf Aufklärungsaktionen. Zum anderen werde verstärkt kontrolliert, "besonders zu bestimmten Zeiten, also zum Beispiel an Fastnacht, an Silvester und bei Stadtfesten", sagte Christof Baltes. Zudem werde mit der Rechtsmedizin am Universitätsklinikum in Homburg zusammengearbeitet. Polizisten würden zum Beispiel darin geschult zu erkennen, ob ein Autofahrer Drogen wie Haschisch, Marihuana oder Ecstasy konsumiert habe. "Bei Alkohol ist das einfach, das kann man riechen", erläutert Baltes. Doch auch bei Drogen gebe es körperliche Anzeichen, die man deuten könne.

Häufigste Ursache für Unfälle war übrigens im vergangenen Jahr im Saarpfalz-Kreis Missachtung der Vorfahrt - das war auch 2009 so, gefolgt von Abbiegen/Wenden sowie nicht angepasster Geschwindigkeit. Dieser Wert sank allerdings im Vergleich zum Vorjahr von 11,8 auf 9,9 Prozent.

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