Neuer Verkehrsentwicklungsplan für den ÖPNV Diese Bahnstrecken könnten jetzt im Saarland wieder reaktiviert werden

Saarbrücken · Das saarländische Wirtschaftsministerium bereitet die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken vor. Fünf Strecken werden im Saarland jetzt auf Wirtschaftlichkeit und technische Machbarkeit untersucht und könnten in naher Zukunft wieder ans Netz gehen.

ÖPNV: Im Saarland könnten fünf wichtige Bahnstrecken reaktiviert werden
Foto: dpa/Jens Büttner

Die „tiefgreifendste Vision für den saarländischen ÖPNV seit über 20 Jahren“ kündigte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) im Juli zum Beschluss des neuen Verkehrsentwicklungsplans im Saarland an. Bereits seit dem 1. Juli wurde der Plan mit neuen und günstigeren Tarifen im Saar-ÖPNV gestartet, jetzt könnte die Reaktivierung einiger aktuell ungenutzter Bahnstrecken als weiterer Teil folgen.

Wie das Wirtschaftsministerium am Mittwoch ankündigte, werden für alle in Frage kommenden Schienenstrecken die Machbarkeitsstudie und Nutzen-Kosten-Untersuchung für die Reaktivierung für den Personenverkehr ausgeschrieben. Dieser Prozess sei notwendig, um anschließend Mittel vom Bund für die Reaktivierung zu bekommen. Bis zu 90 Prozent der nötigen Investitionskosten können hierbei vom Bund kommen. 

In einem ersten Schritt sei das Reaktivierungspotenzial der betroffenen Strecken bereits „grob abgeschätzt“ worden, so das Ministerium. Im nächsten Schritt sollen Wirtschaftlichkeit und technische Machbarkeit einer Reaktivierung detaillierter geprüft werden. Auch die genaue Planung der Strecke, Stationen, Betriebsablauf und begleitende Maßnahmen sollen hierbei bereits geplant werden.

Im Saarland kommen folgende fünf Strecken für eine Reaktivierung infrage:

  • Saarbrücken - Fürstenhausen – Großrosseln ("Rosseltalbahn")
  • Überherrn - Fürstenhausen / Bahnhof Völklingen ("Bisttalbahn")
  • Merzig - Losheim (ehemalige Merzig-Büschfelder Eisenbahn)
  • Dillingen / Saarlouis – Schmelz-Limbach - Wadern bzw. Dillingen / Saarlouis - Lebach-Jabach ("Primstalbahn")
  • Homburg (-Schwarzenacker) – Blieskastel-Lautzkirchen ("Bliestalbahn")

Für jede Strecke, teilt das Ministerium mit, würden auch „verschiedene mögliche Varianten betrachtet und bewertet werden“. Auch die Integration in das bereits bestehende Netz und die Anpassung der Zulaufstrecken sollen untersucht werden. 

Um die Ergebnisse der Untersuchungen abzustimmen und über die Pläne zu diskutieren, sollen Arbeitskreise mit allen betroffenen Akteuren eingerichtet werden.

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