Nominierung von Olaf Scholz Saar-Grüne rügen wegen Corona frühe Wahlkampferöffnung der SPD

Saarbrücken · Nichts gegen Olaf Scholz - aber die Saar-Grünen rügen die frühe Wahlkampferöffnung der SPD. Dafür sei die Lage derzeit zu ernst, meint Parteichef Tressel.

 Saar-Grünen-Chef Markus Tressel.

Saar-Grünen-Chef Markus Tressel.

Foto: Robby Lorenz

Der Vorsitzende der Saar-Grünen, Markus Tressel, hat die frühe Festlegung der SPD auf Olaf Scholz als Kanzlerkandidat angesichts der Corona-Krise kritisiert. Die Herausforderungen seien im Moment „riesengroß“ und erforderten „volle Aufmerksamkeit“ der Verantwortlichen, sagte er der SZ. „Wir sind mitten in einer Pandemie, die zweite Welle rollt an und die Regierung fährt immer noch auf Sicht, die Wirtschaft leidet, der Wirecard-Skandal brennt auf den Nägeln. Es wäre klug, wenn sich die SPD als Regierungspartei damit beschäftigt und nicht im Wahlkampfmodus verliert.“ Es sei grundsätzlich „verfrüht, mehr als ein Jahr vor der Wahl schon in den Wahlkampf zu ziehen, wie es die SPD jetzt tut“, sagte Tressel.

Scholz bezeichnete er als einen erfahrenen Politiker. „Aber als progressive Partei erheben wir natürlich selbst einen Anspruch, in der kommenden Wahlperiode und darüber hinaus Führungsverantwortung für unser Land zu übernehmen.“ Die Weichen dafür würden die Grünen im Wahljahr stellen. Angesichts der aktuellen Lage solle man auch keine Koalitionsdebatten führen, sagte Tressel. „Es ist gut, wenn demokratische Parteien Bündnisse untereinander nicht ausschließen, aber Koalitionsdebatten stehen am Ende, nicht am Anfang. Die Inhalte werden eine entscheidende Rolle spielen.“

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