Konstrukteur aus Leidenschaft

Rohrbach. In unserem Kreisrekord-Wettbewerb suchten wir in der vergangenen Woche ein Gerät, das eigentlich in keinem Haushalt fehlt: Um Staubsauger ging es. Kreisrekordler konnte werden, wer den ältesten, noch funktionstüchtigen Staubsauger in der Saarpfalz hatte. Horst Schiehl aus Rohrbach meldete sich - und war nicht mehr zu überholen

Rohrbach. In unserem Kreisrekord-Wettbewerb suchten wir in der vergangenen Woche ein Gerät, das eigentlich in keinem Haushalt fehlt: Um Staubsauger ging es. Kreisrekordler konnte werden, wer den ältesten, noch funktionstüchtigen Staubsauger in der Saarpfalz hatte. Horst Schiehl aus Rohrbach meldete sich - und war nicht mehr zu überholen. "Es ist ein Kessel-Staubsauger Siemens-Schuckert Protos VST 181, ein Original aus dem Jahr 1920", sagt unser Gewinner im Gespräch mit unserer Zeitung. "Mein Nachbar Thomas Ringwald ist Lehrer. Zu ihm habe ich gesagt: Thomas, Du muschd ins Internet steihe, bei dem googele. Innerhalb einer halben Stunde hatten wir das Resultat", sagt der waschechte Rohrbacher, ein "rischdischer Stambess." In der Tat: Nachbar Ringwald fand im Jahrbuch 2009 des Deutschen Museums in München auf Seite 147 im Fachgebiet 815 unter dem Begriff Haustechnik den Sieger-Staubsauger. Zuvor war Schiehl nach "Dengmerd" zum "Eisen-Müller" gefahren, um sich zu erkundigen. Im dortigen Ersatzteil-Lager befanden sich aber "nur Teile bis 1950", sagt unser Kreisrekordler, der sich selbst als jemand beschreibt, "der nix awwer aach gar nix wegwerfe kann, ich kann nix fortschmeiße". Ein leidenschaftlicher Sammler ist er. Und wie sieht dies seine Familie? Ehefrau Doris, die erwachsenen Kinder (Sohn und Tochter), die Enkeltochter und alle anderen "tragen meine Leidenschaft mit Humor".Schiehl ist nicht nur ein Sammler. Seine Liebe zum Konstruieren, Erfinden und Entwickeln führte ihn in den Beruf des Technischen Zeichners bei der Firma Jansen in Rohrbach, dann ging er zu Gutbrod nach Bübingen. Dort hat er den Prototyp des heutigen Vertikutierers in den 60er Jahren mitentwickelt. Bei Häcksler, Walze oder Handpflug hatte er "seine Hände im Spiel". Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Technischer Angestellter bei Pebra in Sulzbach. Seine Tüftelei hat der frühere Hobby-Fußballer, Handballer, Turner, Prellballer und Leichtathlet bis heute neben Schwimmen, Paddeln und Tauchen bei seinem "allerliebsten Hobby, dem Segeln" beibehalten. Auf dem Bostalsee und Losheimer See ist er heute immer noch aktiv. Reparaturen oder Verbesserungen an seinem "Sportgerät unterm Wind" macht er natürlich selbst. Jüngstes Beispiel: ein Bootsantrieb fürs Segelboot. Schiehl lacht: "Ich bin im Sternzeichen Fisch geboren, deshalb wohl mein Hang zum Wasser." Unser Gewinner ist ein lustiger Saarpfälzer, der noch immer eine große Liebe zum Fußballverein FC Homburg ("alle Höhen und Tiefen mitgemacht") hegt. In der Siedlergemeinschaft und beim MGV Rohrbach macht er mit. Zum Schluss gibt uns der Ur-Rohrbacher Schiehl "vumm Franzosekopp odder Käppsche" seine eigene "Wein-Weib-Gesang-Lebens-Philosophie" mit: "Een oder zwee Fläschjer Bier oder eens meh, e Schwenker, Lache und Singe meddrer ganze Herd voll Leit."

zeitung.de/kreisrekord

Auf einen Blick

Das schnellste Auto suchen wir in unserer Kreisrekordsuche in der laufenden Woche. Wir wollen nämlich wissen: Welcher Pkw im Saarpfalz-Kreis hat die meisten PS unter der Haube? Jede Person, die in unserem Kreis wohnt, kann an unserem in der Leserschaft beliebten Wettbewerb teilnehmen. Man kann bei uns anrufen unter der Telefonnummer (0 68 94) 9 29 92 50 oder uns einfach ein Fax schicken unter (0 68 94) 9 29 99 59. Wer die E-Mail bevorzugt, verwende bitte die Adresse redigb@sz-sb.de. Der Teilnahmeschluss ist bereits am kommenden Sonntag, 15. Mai. jkn

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