Klassengemeinschaft muss sich erst finden

Merzig. Dass Julia Müller aus der 8. Klasse des Peter-Wust-Gymnasiums es gut findet, Gemeinsamkeiten mit Mitschülern außerhalb ihrer Clique zu entwickeln, liegt auf der Hand. "Es war schon wichtig, dass wir neue Erfahrungen mit der aktuellen Klassengemeinschaft machen konnten", bestätigt die Schülerin

Merzig. Dass Julia Müller aus der 8. Klasse des Peter-Wust-Gymnasiums es gut findet, Gemeinsamkeiten mit Mitschülern außerhalb ihrer Clique zu entwickeln, liegt auf der Hand. "Es war schon wichtig, dass wir neue Erfahrungen mit der aktuellen Klassengemeinschaft machen konnten", bestätigt die Schülerin. Zuvor hatte sie beim Kooperationsspiel "Turmbau" erfahren, wie sich eine gut funktionierende Gemeinschaft positiv auf ein Ergebnis auswirken kann. Die 8. Klasse war zu Beginn des Schuljahres neu formiert worden. "Da muss man sich erst zusammenfinden, neue Gruppen bilden", meint Julia."Konflikte in der Klassengemeinschaft bewusst machen und das Miteinander verbessern": Das waren die Themen des Orientierungstages der 8. Klasse am PWG, der am Donnerstag im Merziger Jugendhaus stattfand. Unter Anleitung von Schulseelsorgerin Katja Neff und Jugenddekan Sandro Frank wurde den knapp 30 Teilnehmern bewusst, was Konfliktbewältigung in der Klasse bedeutet und wie man Lösungsansätze entwickelt. Nähe und Distanz, Einschätzung oder Bewertung, Beobachtung und Beurteilung, daraus entwickelte sich für die Schüler eine angeregte Diskussion. Selbstverständlich gab es auch ein Top-Thema: das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen.

"Mit den Spielen reflektieren die Schüler ihr eigenes Verhalten in der Gruppe", erläuterte die Seelsorgerin. Die Jugendlichen könnten dadurch erfahren: Was sind meine Stärken, was meine Schwächen? Weil die Klassen aufgrund der neuen Konstellation noch nicht zusammengewachsen seien, gebe es durchaus Verbesserungspotential, meinte Neff. "Logisch, dass zu diesem Zeitpunkt die Klassengemeinschaft noch nicht ausgereift ist." Eine besondere Qualität habe diese Veranstaltung, weil es eine Kooperation sei zwischen dem Dekanat Merzig und der Schule, unterstrich Jugenddekan Frank. "Die Schüler verbringen einen Großteil ihrer Zeit gemeinsam in den Klassen", so Frank. Deshalb sei ein gutes Miteinander ohne Alternative. Frank: "Trotzdem muss nicht jeder mit jedem gut können."

Am Ende zeigte sich Klassenlehrer Daniel Holz sehr zufrieden. "Die Schüler haben gezeigt, dass sie Konflikte lösen können", sagte er. Auch wenn es der einen Gruppe besser gelungen sei als der anderen. Es sei nicht immer einfach, neue Klassengemeinschaften zu formen. Dennoch sei dies erforderlich. "Manche wählen am Ende der 7. Klasse den naturwissenschaftlichen Zweig, andere bevorzugen Sprachen." Für die Schule sei es immer wieder eine Herausforderung, die mit der Neukonstellation einher ginge. Allerdings ist sich Julia sicher: "In den Klassen wird es eher bei den bewährten Gruppierungen bleiben." Jedoch wisse sie in Zukunft mit Konflikten besser umzugehen.

"Mit den Spielen reflektieren die Schüler ihr eigenes Verhalten in der Gruppe."

Katja Neff

Hintergrund

Die Schüler der 8. Klasse finden sich in diesem Jahr zu einer neuen Gemeinschaft zusammen. Gerade in dieser Altersstruktur birgt die Zusammenführung Konfliktpotential und wirft die Frage nach einem guten Miteinander auf. Hier setzt die Arbeit des Aktionstages an. Bereits zu Beginn des Schuljahres hatten alle 5er-Klassen an einem Aktionstag im Jugendhaus teilgenommen. Ziel dieser Veranstaltung war, den Übergang zwischen Grundschule und Gymnasium zu erleichtern (wir berichteten). Diese Veranstaltung war ein großer Erfolg und fand positive Resonanz, auch bei den Eltern. owa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort