Thomas Berthold war in den frühen 1990ern sowohl in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft als auch beim VfB Stuttgart ein begnadeter Verteidiger. Dem Tiefdruckgebiet Berthold, welches uns Ende vergangener Woche mit reichlich Nass von oben versorgte, kann man diese Eigenschaft auch zusprechen: Es verteidigte mit diesem Wetter die Vormachtstellung des Winters im ersten Märzdrittel.Bei kühlen Temperaturen um drei Grad Celsius fielen bei uns verbreitet 20 bis 30 Liter Niederschlag, im Hochwald auch noch mehr, und dort teilweise als Schneeregen oder Schnee. Zwar sprangen die Flusspegel auf den Dauerniederschlag leicht an, jedoch waren die Gesamtmenge und die Intensität zu schwach, um signifikante Hochwasser oder gar Überschwemmungen auszulösen. Noch weitaus mehr Niederschlag fiel mal wieder im Schwarzwald. Am gut 1000 Meter hoch gelegenen Mummelsee fielen von Donnerstag bis Samstag 109 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter, und das durchweg als Schnee. Die Gesamtschneehöhe summiert sich dort mittlerweile auf fast zwei Meter. Auch der Erbeskopf im Hunsrück bekam eine ordentliche Schneepackung ab. Bei rund 30 Zentimetern Neuschnee sind dort die Lifte in Betrieb und die Loipen gespurt. In den etwas tiefer gelegenen Bereichen des Hunsrücks, zum Beispiel bei Hermeskeil, fiel auch für längere Zeit Schnee, der aber auf Grund relativ "milder" Temperaturen um null Grad sehr nass und dadurch sehr schwer war. Schneebrüche - also durch die Schneelast umgeknickte Bäume oder abgebrochene Äste - sind die Folge davon gewesen. In dieser Woche geht es nun erst einmal wechselhaft und zumindest in der ersten Wochenhälfte recht kühl weiter. Ein Wettermodell hat für nächstes Wochenende sogar wieder die Schneepeitsche ausgepackt. Die spannende Frage lautet also: Peitscht der Winter noch einmal zurück oder peitscht der Frühling voran? Lassen wir uns überraschen.