Im beschaulichen Hirstein ist die Welt noch in Ordnung

Inmitten eines waldreichen Gebietes liegt das Örtchen Hirstein, ein Gemeindeteil von Namborn. Der Friedenberg mit seinen 509 Metern bildet sogar den höchsten Punkt der Gemeinde.

 Die Hirsteiner trafen sich bei ihrer Feuerwehr zum Fototermin mit der SZ. Den Weg dorthin fanden sowohl alte als auch junge Hirsteiner. Foto: B & K

Die Hirsteiner trafen sich bei ihrer Feuerwehr zum Fototermin mit der SZ. Den Weg dorthin fanden sowohl alte als auch junge Hirsteiner. Foto: B & K

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Mit seiner direkten Anbindung an die Bundesstraße 41 ist Hirstein auch verkehrsgünstig gelegen. Doch diese gute Verkehrsanbindung sieht Manfred Gondolf auch als größten Schwachpunkt seines Heimatortes. Der 59-Jährige ist Ortsvorsteher und auch hier geboren. "Die B 41 teilt den Ort sozusagen", bedauert er. Seine Stellvertreterin Alexa Voss pflichtet ihm bei und weist auf das hohe Verkehrsaufkommen hin. "Gerade sonntags ab 22 Uhr fahren hier viele Schwerlasttransporte", sagt sie. Ansonsten sei in Hirstein aber die Welt in Ordnung, versichern Gondolf und Voss. Hier wohnen etwa 1000 Bürger. Der Gemeindeteil sei ein reiner Wohnort und es herrsche ein gesundes Klima. Es gäbe wenig Kriminalität und kaum Vandalismus.

Diese Eigenschaften sehen die beiden als "gute Chance für junge Familien". Ein Höhepunkt im Ort sei zum Beispiel der eigene Kindergarten, der auch Krippenplätze anbietet. Dieser wurde vor Kurzem saniert und ein Anbau für Spielgeräte fertiggestellt. Zum Einkaufszentrum Allerburg sei es auch nicht weit, sodass eine Grundversorgung sichergestellt sei. Eine Bäckerei sei ebenfalls vor Ort. Als erholsame Sache sehen Gondolf und Voss das Wandern auf dem Schmugglerpfad, der zu zwei Dritteln auf Hirsteiner Gebiet verläuft.

Elf Vereine und Verbände sorgen im Ort dafür, dass die Gemeinsamkeit nicht zu kurz kommt. Der Obstbau- und Vogelschutzverein habe schon zahlreiche Preise und Auszeichnungen vorzuweisen. Der Tennisverein lockt Sportler mit drei Plätzen. Beim Musikverein ist musikalische Früherziehung möglich. Die Jugendwehr besteht zurzeit aus knapp 20 Jugendlichen. Die Ortsgruppe des DRK ist in fast alle Veranstaltungen involviert. Der Fußballverein spielt im Waldstadion und hat mit Oberthal eine Spielgemeinschaft gebildet. Jeder Verein hat ein eigenes Clubheim. Ein Festausschuss koordiniert die Veranstaltungen der Vereine und organisiert am ersten Adventswochenende traditionell einen Weihnachtsmarkt. Dieses Jahr findet dieser bereits zum 26. Mal statt.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hirstein im Jahre 1397, was 1997 mit einem großen 600-Jahr-Fest gefeiert wurde. Viele keltische und römische Funde lassen auf eine frühere Besiedlung schließen. So fand man römische Grabstätten, die auf 50 bis 70 n. Chr. und sogar bis 100 v. Chr. datiert wurden. Auf dem Friedenberg wurde ein Ringwall lokalisiert. Aus dem Zweiten Weltkrieg sind noch Teile des Westwalls zu finden. Da Hirstein sehr lange zum durch die Reformation geprägten Herzogtum Zweibrücken gehörte, ist die Überzahl der Bürger evangelisch.

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Auf einen BlickDas Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 99 Cent.Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: redwnd@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

 Inmitten einer jungen Truppe steht Joachim Lux. Der 83-Jährige ist nach eigenen Angaben seit 64 Jahren im Musikverein seines Heimatortes. Heute ist der Schlagzeuger hauptsächlich für Percussion zuständig. Stilistisch gebe es für ihn kein Tabu. Foto: Matthias Zimmermann

Inmitten einer jungen Truppe steht Joachim Lux. Der 83-Jährige ist nach eigenen Angaben seit 64 Jahren im Musikverein seines Heimatortes. Heute ist der Schlagzeuger hauptsächlich für Percussion zuständig. Stilistisch gebe es für ihn kein Tabu. Foto: Matthias Zimmermann

Foto: Matthias Zimmermann

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Zur PersonManfred Gondolf, 59 Jahre, Bauingenieur bei der Stadt Saarbrücken, SPD-Mitglied. Ortsvorsteher seit 2003. Alexa Voss, 70 Jahre, bis zur Pension arbeitete sie als Terrazzo-Gesellin, SPD-Mitglied, stellvertretende Ortsvorsteherin seit vier Jahren. bo

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