Die Zeichen stehen auf Abriss

St Ingbert · In der Kohlenstraße soll der Verkehr irgendwann in beide Richtungen fließen. Um das zu ermöglichen, muss die Stadt St. Ingbert zunächst noch Immobilien erwerben. Im Fokus steht dabei besonders das Haus „Thume Eck“ in der Kohlenstraße 2.

 Damit in der Kohlenstraße zwischen „Thume Eck“ und Rickertstraße die Gegenläufigkeit hergestellt werden kann, müssen einige Gebäude weichen. Für zwei von ihnen soll der Stadt jetzt ein Vorkaufsrecht eingeräumt werden. Foto: Cornelia Jung

Damit in der Kohlenstraße zwischen „Thume Eck“ und Rickertstraße die Gegenläufigkeit hergestellt werden kann, müssen einige Gebäude weichen. Für zwei von ihnen soll der Stadt jetzt ein Vorkaufsrecht eingeräumt werden. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Im Bereich der Kohlenstraße sind langfristig städtebauliche Maßnahmen hinsichtlich der Umgestaltung der Verkehrsflächen in Planung. Vor allem die Gegenläufigkeit wünschen sich viele Politiker und St. Ingberter in diesem Bereich zwischen Rickert- und Josefstaler Straße. Um dies irgendwann einmal Wirklichkeit werden zu lassen, müssten die Gebäude, die dem Bauvorhaben im Weg sind, in städtischem Eigentum sein. Bei der Kohlenstraße 2, dem "Thume Eck", und dem Nachbargebäude mit der Nummer 4 ist dies bereits der Fall. Die Häuser Kohlenstraße 6 und 6a, in dem sich das Hotel "Edelweiß" befindet, haben private Eigentümer. Ginge es nach der Stadt, würde sie diese Immobilien ebenfalls gern erwerben, weil diese Flächen für die geplanten Baumaßnahmen unverzichtbar sind. Vor diesem Hintergrund muss eine Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht der Stadt aufgestellt werden. Diese wurde dem Ortsrat St. Ingbert-Mitte in seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnisnahme und Diskussion vorgelegt. Die Ortsratsmitglieder begrüßten diese Verfahrensweise. "Die Weichen sind um das Thume Eck auf Abriss erstellt", so Ortsvorsteher Ulli Meyer, "entweder richtet man das Haus ordentlich her oder man reißt es eben ab. Man kann es aber nicht länger so stehen lassen, sonst wird es noch zum Biotop." Er spricht mit Galgenhumor davon, dieses Gelände als Filmort anbieten zu wollen, wenn bei einem Streifen eine heruntergekommene Atmosphäre gebraucht würde. Auch die Inhaber des gegenüberliegenden Geschäfts hätte gerne Klarheit, wann dort etwas passiert. "Das Einrichtungshaus hat Renovierungsstau. Sie würden gerne was machen, aber nicht zwei Mal anfangen, weshalb sie informiert werden wollen, wenn etwas passiert, um sich mit ihren Arbeiten danach richten zu können", so Irene Kaiser (CDU ). Das bestätigte Geschäftsführer Nico Kuhn in der Sitzung, der als Zuhörer anwesend war. Er werde von Kunden oft auf den "Schandfleck" angesprochen, dessen Optik auch für sein Geschäft nicht gerade zuträglich sei. Quer durch alle Parteien ist eine Veränderung an dieser Stelle gewünscht. Einen Generalverkehrsplan gebe es seit den 60er oder 70er Jahren, wie Meyer sagte, und auch die früheren Vorplanungen für den Bereich füllten mehr als fünf Leitz-Ordner. Der Ortsrat sprach sich noch einmal für den Abriss aus und unterstützt die Pläne der Stadt, sich bei den Gebäuden in privater Hand ein Vorkaufsrecht einräumen zu lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort