Im Büroturm könnte auch gewohnt werden

St Ingbert · Was an die Spitalstraße in St. Ingbert anstelle des heutigen eingeschossigen Komplexes samt Matratzenconcord kommt, steht so gut wie fest: Hier soll ein dreigeschossiger Gebäudekomplex samt achteckigem Bürotum entstehen. Auch Wohnungen könnte es geben.

 An dieser Stelle soll laut Bebauungsplan Nr. 518 „Spitalstraße“ ein dreigeschossiger Gebäudekomplex mit Wohn- und und Büroräumen entstehen. Foto: Cornelia Jung

An dieser Stelle soll laut Bebauungsplan Nr. 518 „Spitalstraße“ ein dreigeschossiger Gebäudekomplex mit Wohn- und und Büroräumen entstehen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

In der jüngsten Sitzung des Ortsrates St. Ingbert-Mitte wurde dessen Mitgliedern die Änderung des Bebauungsplans Nr. 518 "Spitalstraße" vorgestellt. Im Rahmen dieser Aufstellung, bestehend aus Planzeichnung, den textlichen Festsetzungen und der Begründung einschließlich der artenrechtlichen Potenzialanalyse, Gutachten zu Luftschadstoffen, Lärmgutachten und Altlastenrecherche sowie dem Erschließungsplan des Vorhabenträgers wurde die Planung der Öffentlichkeit durch Auslegung im November und Dezember 2015 bekannt gemacht. Der Investor beabsichtigt auf dem Gelände der ehemaligen Trikotagefabrik, wo sich zur Zeit der Matratzenconcord und die Alldrink-Filiale befindet, die Errichtung eines dreigeschossigen Gebäudekomplexes mit Staffelgeschoss und einem achteckigen Büroturm. Das Gebäude soll in erster Linie der Unterbringung von verschiedenen Büronutzungen wie Notare, Ingenieure, Anwälte, Baufirmen und Architekten dienen. Im Erdgeschoss ist zudem eine hochwertige gastronomische Nutzung geplant.

Bürger haben Plan-Einsicht

Aufgrund der Eingaben im Rahmen der freiwilligen, frühzeitigen Trägerbeteiligung musste ein Lärmgutachten klären, ob das Staffelgeschoss und der Büroturm teilweise als Wohnraum genutzt werden kann. Dies ist möglich, wenn in den Schlafräumen oberhalb des dritten Geschosses Lüftungsanlagen eingebaut werden, was so auch im Entwurf des Bebauungsplanes festgesetzt wurde. Weitere Gutachten führten zu keiner weiteren Änderung des Bebauungsplanentwurfs. Als nächster Verfahrensschritt folgt nun laut Baugesetzbuch die vierwöchige Beteiligung der Öffentlichkeit durch eine öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfs, die Anhörung der Träger öffentlicher Belange und die Nachbarbeteiligung.

Auch der Ortsrat hatte sich mit den Plänen beschäftigt und begrüßte sie, weil diese Ecke im Zwickel zwischen Schlachthof- und Poststraße dadurch eine Aufwertung erfahre. "Das wird gegenüber dem Rathaus ein echter Hingucker", so Ortsvorsteher Ulli Meyer, "städtebaulich können wir froh sein, dass da mal was passiert." In einem Ortstermin war vor einigen Monaten darüber diskutiert worden, ob ein Teil des Kindergartens "Luitpoldschule" mit in die Erweiterung des geplanten Komplexes einbezogen werden solle. Hier waren sich die Ortsratsmitglieder einig, dass die Kita dafür nicht der richtige Platz sei. Auch wenn dies wohl derzeit nicht mehr Gegenstand der Planungen ist, weil man für den Bürokomplex unterirdische Parkplätze schaffen wolle, legte der Ortsrat Wert darauf zu betonen, dass er den Erhalt des Kita-Spielplatzes priorisiere. Der von Bodo Marschall (Die Grünen) in die Diskussion eingebrachte Vorschlag, bei der Gelegenheit die Umgestaltung des Großbaches oder den Bau eines Radwegs mit in die Überlegungen einzubeziehen, würde wohl an den Eigentumsverhältnissen scheitern. Um dies zu klären, richtete der Ortsrat eine Prüfbitte an die Verwaltung.

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