Meistens stemmen Angehörige die Pflege

Homburg · Laut Barmer-Report werden Pflegebedürftige im Saarpfalz-Kreis besonders häufig in der Familie betreut.

 Im Saarpfalz-Kreis spielt die häusliche Pflege durch Angehörige eine große Rolle. Foto: Oliver Berg/dpa

Im Saarpfalz-Kreis spielt die häusliche Pflege durch Angehörige eine große Rolle. Foto: Oliver Berg/dpa

Foto: Oliver Berg/dpa

Die meisten Pflegebedürftigen im Saarpfalz-Kreis werden durch ihre Angehörigen versorgt. Das zeigt der Pflegereport der Barmer, den die Universität Bremen erstellt hat. Demnach erfolge bei 41,1 Prozent der Pflegebedürftigen die Versorgung durch ihre Angehörigen. Das seien anteilig so viele wie in keinem anderen saarländischen Landkreis. 29 Prozent der Pflegebedürftigen ließen sich durch ambulante Pflegedienste versorgen. Das sei der niedrigste Wert aller saarländischen Landkreise. 29,6 Prozent entfielen auf die stationäre Pflege, heißt es in der Pressemitteilung der Krankenkasse.

Hansjörg Lambrix, Regionalgeschäftsführer der Barmer in Homburg: "Bei den Menschen im Saarpfalz-Kreis hat die Pflege durch Angehörige offensichtlich einen hohen Stellenwert." Beeinflusst werde die Form der Pflege zudem von der Einkommenshöhe der Pflegebedürftigen und davon, wie gut familiäre Netzwerke Pflege zu Hause bewältigen können oder überhaupt wollen.

Bei geringem Einkommen würden die privaten Zuzahlungen die Wahrscheinlichkeit mindern, dass ein Pflegebedürftiger im Heim gepflegt wird.

Auffallend ist, dass der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung im Saarpfalz-Kreis zwischen 2011 und 2015 gestiegen ist. Zählten die Statistiker 2011 noch 1,38 Prozent Pflegebedürftige an der gesamten Bevölkerung des Landkreises, waren es nur vier Jahre später schon 1,74 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg im Vergleich mit den anderen saarländischen Landkreisen.

"Die Pflegekassen sind vor allem als Impulsgeber für gute Ideen gefordert", betont Lambrix. Kurse für pflegende Angehörige seien besonders sinnvoll, da dabei nicht nur wichtiges Wissen vermittelt, sondern auch ein Austausch der Betroffenen untereinander ermöglicht werde. "Eine effiziente Pflegeunterstützung sollte aber nicht nur von der Mitgliedschaft in einer bestimmten Krankenkasse abhängig sein. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Betroffenen in schwierigen Lebenssituationen uneingeschränkt die Unterstützung erhalten, die sie benötigen", so Lambrix in der Pressemitteilung der Barmer weiter.

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