Persönlich, aber nicht überzeugend

Homburg · Das Konzert von Sonic Season im Musikpark bot zwar viele persönliche Einblicke, aber konnte in der Performance oft nur schwer überzeugen.

 Die Frontfrau von Sonic Season, Sonja Hewer, sang am Freitagabend beim Konzert im Homburger Musikpark viele persönliche Songs. Foto: Sebastian Dingler

Die Frontfrau von Sonic Season, Sonja Hewer, sang am Freitagabend beim Konzert im Homburger Musikpark viele persönliche Songs. Foto: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

Relativ wenige Besucher, zwei sehr unterschiedliche Bands, und der Funken, der nicht so recht überspringen wollte - das Konzert der westsaarländischen Gruppe Sonic Season, in deren Vorprogramm All The Ghosts auftraten, hinterließ am Freitagabend im Musikpark Homburg gemischte Gefühle. Gewiss, Frontfrau und Bandchefin Sonja Hewer gab sich im Musikpark alle Mühe, die etwa 60 Zuhörer bei Laune zu halten. Der freundliche, aber nicht überschwängliche Applaus sprach jedoch dafür, dass nicht alle Anwesenden von der an Melissa Etheridge und Alanis Morisette angelehnten Musik begeistert waren.

Dass sich die Reihen im Laufe des Konzerts merklich lichteten, mag aber auch auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass All The Ghosts einen wesentlich härteren Rock als Sonic Season spielten. Die Fans der St. Ingberter Band konnten dann teilweise mit dem Folkrock der Hauptband nicht so viel anfangen. Immerhin sagte Stefanie Gros aus Saarbrücken, die als Anhang von All The Ghost aufs Konzert gekommen war, dass Sonja Hewer "sehr sympathisch und sehr professionell" sei. Christian Hoff aus Schwarzenacker gefiel der Auftritt von Sonic Season sogar "sehr gut: Die Arrangements sind super, der Gitarrist ebenfalls." Seine Frau Ulli Hoff fand es "schade, dass die guten Konzerte im Musikpark von den Homburgern nicht so richtig angenommen werden". Das fand auch Ralf Becker aus Rohrbach: "Die Band ist gut - aber es könnte mehr los sein hier."

Der Plan der Veranstalter vom Kulturamt der Stadt Homburg ging einfach nicht richtig auf: Warum, darüber wurde in der Halle vielfältig spekuliert. Dass Sonic Season in unserer Gegend keinen hohen Bekanntheitsgrad besitzen, wurde da genannt oder dass der Musikpark keine ausreichende Wohlfühl-Atmosphäre biete. Die akustischen Probleme des Raumes mit seiner hohen Decke und den vielen Kacheln kamen auch noch hinzu: So drang der Gesang von Sonja Hewer und der Zweite-Stimme-Sängerin Nicole Kirch nur verwaschen ans Ohr der Zuhörer.

Selbst die Ansagen der Frontfrau litten darunter, nicht alles war da verständlich. Es reichte aber um zu erfahren, dass Sonja Hewer sehr viel Persönliches in ihre Songs einfließen lässt. Vor allem die Aufenthalte in Idaho haben ihr Leben stark beeinflusst - nachdem sie mit 16 Jahren dort Austauschschülerin war, besuchte sie neun Jahre später ihre ehemalige Schule und die Freunde, mit denen sie nach wie vor Kontakt hält. Diese Erfahrungen verarbeitete sie in ihren Songs.

Eigentlich hatte sie noch einen weiteren Besuch in den USA geplant, doch dann kamen die Kinder dazwischen, Hewers Tochter ist sieben, der Sohn zwei. Letzterer war auch Grund für eine längere Pause von Sonic Season, nach der die Band einige Umbesetzungen erfuhr. Ein Glück für das Homburger Publikum, dass Gitarrist Thomas Wainer dabei geblieben ist: Seine Soli gaben den Kompositionen die notwendige Würze und ließen das sonst zurückhaltende Publikum auch mal jubeln. Neben alten Liedern spielte die Band auch Songs vom wahrscheinlich nächstes Jahr erscheinenden Album, das zusammen mit Miko Vogelgesang in dessen Studio aufgenommen wird. Die nächsten Auftritte der Band sind auf deren Homepage sonic-season.com zu erfahren.

Iim Musikpark an den Entenmühle geht es am Samstag, 6. Mai, mit der Kabarettistin Sia Korthaus weiter, ehe die schottischen Newcommer Skerryvore am 13. Mai ein Gastspiel geben.

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