„Viele Löcher klaffen im Haushalt“

Bexbach · Ein kämpferischer Ton herrschte beim Dreikönigstreffen der FDP in Bexbach. Stadtratsmitglied und FDP-Chef Wolfgang Krauß übte dabei heftige Kritik an den großen Parteien CDU und SPD und dem Umgang mit den Finanzen der Stadt.

 Heiner Schmoltzi, FDP-Generalsekretärin Claudia Fuchs und Vorsitzender Wolfgang Krauß (von links) beim Dreikönigstreffen der Liberalen am Höcherberg. Foto: Thorsten Wolf

Heiner Schmoltzi, FDP-Generalsekretärin Claudia Fuchs und Vorsitzender Wolfgang Krauß (von links) beim Dreikönigstreffen der Liberalen am Höcherberg. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wie soll es mit der FDP weiter- und vor allem wieder aufwärtsgehen? Diese Fragen stellten sich die Liberalen in den vergangenen Tagen bei vielen ihrer traditionellen Dreikönigstreffen im ganzen Bundesgebiet - und auch am vergangenen Sonntag in Bexbach . Eines der Probleme der Partei, auch am Höcherberg, ließ sich dabei schon rein optisch schnell festmachen: die fehlende Resonanz. Nur wenige hatten sich in der Tennisklause an den Höcherberg-Hallen eingefunden. Dem kämpferischen Charakter der Veranstaltung sollte dies aber keinen Abbruch tun.

Neben Claudia Fuchs, der Generalsekretärin der Saar-FDP, nahm Wolfgang Krauß, Chef der FDP in Bexbach und Mitglied des Stadtrates, die Gelegenheit wahr, den Blick zurück und nach vorne zu richten. Dass er dabei vor allem mit dem politischen Gegner teils hart ins Gericht ging, das gehört zum Grundtenor des Dreikönigstreffens der Bexbacher FDP .

"Inspiriert wurde ich für den heutigen Tag von einem alten Lied, ,Ein Loch ist im Eimer' des Medium-Terzetts." Dieses Lied, so Krauß, stehe für die finanzielle Lage am Höcherberg. "Richtiger müsste es da allerdings heißen: Viele Löcher klaffen im Bexbacher Haushalt." Seit einem halben Jahr sei er nun Mitglied des Stadtrats "und ich muss feststellen, dass sich nicht viel geändert hat".

Einblick in Ausschüsse

Immerhin positiv wertete er, dass die großen Parteien "großzügig" den kleineren Fraktionen Sitze in den Ausschüssen gewährt hätten. Dieser Schritt ermögliche es ihm, in eben den Ausschüssen hinter die Kulissen zu schauen.

Damit war es dann in Krauß' Rede allerdings vorbei mit den wohlwollenden Worten in Richtung der beiden großen Parteien CDU und SPD . Immer noch sei die finanzielle Lage der Stadt schlecht. Krauß: "Wir waren die Ersten, die die Zahlen öffentlich gemacht haben. Dafür wurden wir von anderen angegriffen und auch bezichtigt, die Unwahrheit zu sagen und nur schwarzzumalen." Inzwischen seien aber eben diese Zahlen so öffentlich und in aller Munde, "dass sich niemand mehr darüber aufregt. Aber eines muss zu diesem Thema gesagt werden", verdeutlichte Krauß die Position seiner Partei, "geht es in diesem Tempo weiter, ist klar auszurechnen, wann in Bexbach ein Negativ-Saldo in der Bilanz zu sehen sein wird." So habe es in der Stadt in der Vergangenheit viele teure Investitionen gegeben, "die Bexbach nicht weitergebracht haben". Dafür habe sich die Zinslast für die Stadt "bis ins Unerträgliche" gesteigert. Als Beispiel nannte Krauß hier den Busbahnhof, dem er einen wirtschaftlichen Nutzen absprach. "Ich kann so oft vorbeifahren, wie ich will, meistens sehe ich dort keinen einzigen Bus stehen." In der Summe all seiner Kritik befürchtete Krauß eine "immer schlechtere Lebensqualität am Höcherberg".

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