Weltraumexperimente gesucht „Überflieger 2“-Wettbewerb - So kann eine eigene Idee zur ISS fliegen

Berlin/Luxemburg-Stadt · Forschen im Weltall muss keine Zukunftsmusik sein: Im Wettbewerb „Überflieger 2“ sind Ideen für neue Weltraumexperimente auf der ISS gefragt. Bewerben können sich Studierende aus Deutschland und erstmals auch aus Luxemburg.

 Am Ende stehen die vier Siegerteams fest, welche die einmalige Chance haben, ihr eigenes Experiment für die ISS zu verwirklichen.

Am Ende stehen die vier Siegerteams fest, welche die einmalige Chance haben, ihr eigenes Experiment für die ISS zu verwirklichen.

Foto: dpa/-

Studentinnen und Studenten von Hochschulen in Deutschland und Luxemburg können sich mit eigenen Experimentideen beim Wettbewerb „Überflieger 2“ der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und der Luxembourg Space Agency anmelden. Gefragt sind dabei Ideen aus allen wissenschaftlichen Fachbereichen. Die Experimente der Gewinnerteams werden mittels Versorgungsflug zur Internationalen Raumstation ISS transportiert und dort durchgeführt Davor wartet jedoch noch eine Menge Arbeit auf die Nachwuchsforscherinnen und -forscher, denn die Versuchsanlagen werden von den Studierenden auch eigenständig entworfen, gebaut und getestet. Einsendeschluss für Überflieger 2 ist der 15. Oktober 2021. Die Experimente sollen Ende 2022/Anfang 2023 zur ISS starten.

„Die Umsetzung eines echten Raumfahrtprojektes in einem so kurzen Zeitraum ist ein sehr intensives, herausforderndes Erlebnis für die Teilnehmenden,“ sagt Johannes Weppler, Projektleiter des Wettbewerbs beim DLR. „Es ermöglicht ihnen einzigartige praktische Erfahrungen bereits während ihres Studiums zu sammeln“.

Zu den Bedingungen des Wettbewerbs gehört die Vorgabe, dass die Versuchsanlagen in einen vorgefertigten Container von 10x10x20 Zentimetern passen müssen. Außerdem sollen die Experimente ohne Eingriffe der Astronauten funktionieren. Zudem sollen sie die besondere Umgebung der ISS – wie etwa Schwerelosigkeit oder Weltraumstrahlung – für ihre Forschung nutzen. Insgesamt wird es vier Gewinnerexperimente geben: drei aus Deutschland und eines aus Luxemburg.

Die Auswahl erfolgt über ein zweistufiges Verfahren. Am Ende stehen die vier Siegerteams fest, die dann die einmalige Chance haben, ihr eigenes Experiment für die ISS zu verwirklichen. Die Gewinnerteams erhalten eine finanzielle Unterstützung und technische Beratung für die Umsetzung ihrer Ideen. Über einen Zeitraum von zwölf bis fünfzehn Monaten werden sich die Teams intensiv mit dem Bau der Experimente beschäftigen. Ende 2022 oder Anfang 2023 steht schließlich der Start der Experimente zur ISS an, wo sie anschließend mindestens 30 Tage betrieben werden. Die Teams dürfen beim Raketenstart ihrer Experimente vor Ort am Startplatz dabei sein.

Der erste Überflieger-Wettbewerb fand von 2016 bis 2018 statt und brachte die drei Studierenden-Experimente EXCISS (Universität Frankfurt), ARISE (Universität Duisburg-Essen) und PAPELL (Universität Stuttgart) zur ISS. Damals konnten sich nur Studierende von deutschen Hochschulen bewerben. Dank der Kooperation der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und der Luxembourg Space Agency (LSA) wird Überflieger 2 nun auch auf Studierende aus dem Nachbarland ausgeweitet.

Weitere Informationen auf der Projektwebseite www.ueberflieger.space

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