Ampel als Studien-Wegweiser

Gütersloh/Saarbrücken. Ampeln haben einen großen Vorteil: Sie sind kinderleicht zu verstehen. So lotsen sie uns durch den Verkehr, Lebensmittelampeln sollen vor ungesundem Essen warnen und Tausenden Abiturienten dienen sie Jahr für Jahr als Orientierung bei der Suche nach Studiengang und Hochschule

 Jedes Jahr erstellt das Centrum für Hochschulentwicklung ein Ranking. Die Ergebnisse der einzelnen Unis und Fachbereiche werden, wie bei einer Ampel, farblich dargestellt. Foto: Engel / Fotolia

Jedes Jahr erstellt das Centrum für Hochschulentwicklung ein Ranking. Die Ergebnisse der einzelnen Unis und Fachbereiche werden, wie bei einer Ampel, farblich dargestellt. Foto: Engel / Fotolia

Gütersloh/Saarbrücken. Ampeln haben einen großen Vorteil: Sie sind kinderleicht zu verstehen. So lotsen sie uns durch den Verkehr, Lebensmittelampeln sollen vor ungesundem Essen warnen und Tausenden Abiturienten dienen sie Jahr für Jahr als Orientierung bei der Suche nach Studiengang und Hochschule.Die Rede ist vom jährlich erscheinenden Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Dieses Jahr wurden zwölf Fachbereiche unter die Lupe genommen. Dafür wurden Angaben der Hochschulen zu Forschungsgeldern, Publikationen, Laborausstattung, Betreuung und Studiensituation insgesamt, sowie eine Studentenbefragung einbezogen. Die Ergebnisse werden vereinfacht mit Ampeln dargestellt.

Über die Ergebnisse kann sich die Saar-Uni freuen. Das CHE attestiert der Universität "exzellente Studienbedingungen in den Fächern Biologie, Informatik und Mathematik." Präsident Volker Linneweber sieht das Ranking als Bestätigung, aber auch als Motivation: "Dass wir gleich in drei Fächern auf Spitzenplätzen landen, ist ein schöner Beweis dafür, dass wir in Forschung und Lehre auf dem richtigen Weg sind. Gleichzeitig sollte es aber auch Ansporn sein, die Spitzenposition zu verteidigen."

Auch der Fachbereich Sportwissenschaft sei im bundesdeutschen Vergleich bei den meisten untersuchten Kriterien Spitze, erklärt Pressesprecherin Frederike Meyer zu Tittingdorf. Da aber zu wenige Studenten sich an der CHE-Befragung beteiligt hatten, 15 Teilnehmer wären nötig gewesen, ging dieser Punkt nicht in die Bewertung ein, was das gute Ergebnis etwas drücke.

Sehr gut ist laut CHE die Ausstattung des Fachbereichs Pharmazie mit Forschungsgeldern. In der Kategorie "Studiensituation insgesamt" landet die Pharmazie aber auf den hinteren Plätzen. "Wir hoffen, dass sich das verbessert", zeigt sich Meyer zu Tittingdorf dennoch optimistisch. Durch das neue Helmholtz-Institut, das neue Stiftungsprofessuren mitbringe und das neu entstandene Praktikumsgebäude werde sich die Studiensituation sicher verbessern.

Medizin und Zahnmedizin am Standort Homburg finden sich im bundesdeutschen Vergleich nur im Mittelfeld wieder. Die Pressesprecherin erklärt die Unzufriedenheit der Studenten mit den derzeitigen Bauarbeiten und den vielen Studenten, die aufgenommen werden mussten: "Dementsprechend eng ist es dort." Aber das Ranking zeige auch, dass am Standort Homburg nicht weiter gespart werden dürfe, oder gar Bereiche geschlossen werden. Eine gute Medizinerausbildung müsse eben breit gefächert sein.

Weit unzufriedener als die Universität ist die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) mit ihrem Ergebnis. Erfreulich sei zwar, dass die Informatik in Sachen Forschungsgelder in der Spitzengruppe gelandet ist, umso verwunderlicher sei es, dass ein Studiengang der generell praxisorientiert ausgerichtet ist, im "Praxis-Check" zunächst in der Schlussgruppe gelandet ist. "Da stockt einem der Atem", zeigte sich Pressesprecherin Katja Jung erschrocken. "Da ist uns ein Fehler unterlaufen", gibt Sonja Berghoff, Statistikerin beim CHE zu. Tatsächlich liege die HTW mit ihren Werten im Mittelfeld. Im Internet, wo das komplette Ranking unter ranking.zeit.de aufgerufen werden kann, ist der Fehler mittlerweile behoben. Dennoch hadern die HTW-Verantwortlichen mit dem Erhebungsverfahren. Professor Helmut Folz, Studiengangsleiter der Informatik, habe den Ranking-Bogen des CHE ausgefüllt und einige Fragen als nicht objektiv messbar beanstandet, erklärt die Pressestelle. Eine Antwort sei das CHE der HTW schuldig geblieben. Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, Schätzwerte anzugeben, um ein besseres Ergebnis zu erlangen, sagt Jung.

ranking.zeit.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort