Hier steht St. Wendels hochglanzsanierter Leerstand

Das St. Wendeler Bahnhofsgebäude war jahrelang ein unansehnlicher Fleck mitten in der Stadt. Vergammelte Fenster, dreckige Fassade. Zudem eine Energieschleuder, weil eine vernünftige, zeitgemäße Isolierung fehlte. Umweltschutz - weit gefehlt. Vergangenes Jahr ließ die Deutsche Bahn (AG) das Haus sanieren

Das St. Wendeler Bahnhofsgebäude war jahrelang ein unansehnlicher Fleck mitten in der Stadt. Vergammelte Fenster, dreckige Fassade. Zudem eine Energieschleuder, weil eine vernünftige, zeitgemäße Isolierung fehlte. Umweltschutz - weit gefehlt.Vergangenes Jahr ließ die Deutsche Bahn (AG) das Haus sanieren. 500 000 Euro wurden investiert, Geld aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung. Seit Ende 2010 zeigt sich der Bau aus den 70er-Jahren in den Farben Rot und Grau des Konzerns. Doch was tut sich im Bahnhof und in seinem Umfeld? Die Saarbrücker Zeitung hat sich umgeschaut.

Nachdem das Touristen-Informationszentrum im Denkmal geschützten Rondell neben dem Bahnhof als Tour-Rondo eröffnet ist, können dort DB-Kunden heute die Fahrscheine kaufen. Seitdem ist der Schalter im Bahnhof verwaist. Nur ein Schild weist den Passanten darauf hin, dass hier keine Tickets mehr zu haben sind.

Auf der selben Erdgeschoss-Ebene befindet sich ein seit Jahren schon leer stehender Geschäftsraum. Ein paar Stellwände mit diversen Informationen füllt den Leerstand ein wenig aus.

Direkt über diesem Laden in der ersten Etage war bis vor wenigen Wochen noch die Bahnhofsgaststätte geöffnet. Dort ist die Pforte mittlerweile auch dicht. Nachfolger? Bislang ungewis. Der einzige Verkäufer in dem Haus ist seitdem die Bäckerei Kohl.

Die Empfangshalle wartet weiterhin auf eine Sanierung. Sie ist mit ihrer hohen Treppe im Zentrum nicht behindertengerecht ausgestattet, einen Fahrstuhl gibt es nicht.

Nach hinten grenzt eine Baubrache mit aufgeschüttetem Schutt an. Ein schmaler Gang zwischen Bauzäunen gibt einen Trampelpfad zu den Märkten hinter den Gleisen auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs frei. Autos parken auf unbefestigtem Untergrund, zu Regenzeiten ein Labyrinth aus zahlreichen Pfützen.

Die Gänge unter der Straße und im Bahnhof hin zu den Bahnsteigen haben ebenfalls ihre besten Zeiten hinter sich. Eine provisorische, steile Holzrampe soll es Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern ermöglichen, die Treppenstufen zu überwinden. Kacheln sind abgefallen oder abgeschlagen. Das Licht alter Neonröhren wirkt eher trist. Es stinkt nach Urin.

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