Haft: Steuerberater wirtschaftete 300 000 Euro in eigene Tasche

Saarbrücken. Zwei Jahre und drei Monate muss ein Steuerberater aus dem Saarland wegen gewerbsmäßiger Untreue ins Gefängnis. Das Urteil der Großen Wirtschaftsstrafkammer in Saarbrücken kam gestern nach einer Verständigung im Strafprozess zustande. Gegen ein umfassendes Geständnis gab es eine Strafmilderung und einige Punkte der Anklage wurden eingestellt

Saarbrücken. Zwei Jahre und drei Monate muss ein Steuerberater aus dem Saarland wegen gewerbsmäßiger Untreue ins Gefängnis. Das Urteil der Großen Wirtschaftsstrafkammer in Saarbrücken kam gestern nach einer Verständigung im Strafprozess zustande. Gegen ein umfassendes Geständnis gab es eine Strafmilderung und einige Punkte der Anklage wurden eingestellt. Ohne diesen Deal wäre eine umfangreiche Beweisaufnahme erforderlich gewesen, die bereits festgesetzten Verhandlungstermine reichten bis ins Jahr 2012 hinein.Der 42 Jahre alte Steuerberater gehörte einer Steuerberatungsgesellschaft an. Als Mitgesellschafter war es ihm nicht mehr gestattet, Mandanten auf eigene Rechnung zu betreuen. Es gab ein vertraglich vereinbartes Konkurrenzverbot, das sich auch teilweise auf die Zeit nach dem Ausscheiden aus der Sozietät bezog.

Aber der Angeklagte hielt sich nicht an die Vereinbarung. Auf Kosten seiner Kollegen und Mitgesellschafter hat er Jahresabschlüsse und Firmensteuererklärungen über Jahre hinweg an der Gesellschaft vorbei abgerechnet. In 23 nicht verjährten Fällen soll er auf diese Weise annähernd 300 000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Damit sahen die Richter den Tatbestand der gewerbsmäßigen Untreue als erfüllt an.

Als der Angeklagte in eine andere Steuerberatungsgesellschaft eintrat, soll er Akten unbefugt mitgenommen haben, weil er diese Kunden weiter betreuen wollte. Das Verfahren hinsichtlich dieses Punktes wurde nach der Vereinbarung eingestellt, ebenso Vorwürfe im Zusammenhang mit der privaten Nutzung von Ressourcen (Personal- und Bürokosten) der Kanzlei. jht

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort