Gewerkschaft legt Rentenzahlen fürs Saarland vor 21 000 Saarländer bekämen Grundrente

Saarbrücken · Die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geplante Grundrente würde im Saarland die Bezüge von aktuell 20 800 Rentnerinnen und Rentnern aufbessern. Das teilte jetzt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Südwest mit.

 Die Grundrente ist zwischen CDU und SPD umstritten.

Die Grundrente ist zwischen CDU und SPD umstritten.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Untersuchung des Hannoveraner Pestel-Instituts, das Daten der Deutschen Rentenversicherung auswertete. Danach würden im Saarland 14 600 Frauen und 6200 Männer von der Grundrente profitieren. Sie bekommen nach mindestens 35 Beitragsjahren derzeit eine Rente von weniger als 896 Euro pro Monat. Ihre Altersbezüge will Arbeitsminister Heil je nach Rentenhöhe um bis zu mehrere Hundert Euro pro Monat aufstocken. Der DGB Saar hatte eine Woche zuvor einen Rentenreport Saarland 2018 vorgelegt. Dort war vor allem den 26 000 Empfängern von Erwerbsminderungsrenten bescheinigt worden, größtenteils unter der Armutsschwelle zu liegen.

Nach Einschätzung von Uwe Hildebrandt, Chef des NGG-Landesbezirks Südwest, käme die Grundrente insbesondere Beschäftigten in Branchen wie der Hotellerie, Gastronomie und dem Bäckerhandwerk zugute. „Dort, wo die Löhne zu niedrig sind oder wegen Teilzeit nur geringe Rentenbeiträge zusammenkommen, reicht auch jahrzehntelange Arbeit nicht, um im Alter der Grundsicherung zu entgehen“, sagte Hildebrandt. Dies liege auch an der Weigerung vieler Unternehmen, Beschäftigte nach Tarif zu bezahlen.

„Dabei darf es jedoch keine Bedürftigkeitsprüfung geben“, so Hildebrandt. Eine Bedürftigkeitsprüfung stehe dem Rentenprinzip entgegen, nach dem Beitragszahler einen individuellen Leistungsanspruch erwerben. Die Union fordert auf Bundesebene jedoch eine Bedürftigkeitsprüfung aus Gerechtigkeitsgründen. Nach Zahlen der Deutschen Rentenversicherung bezogen Ende 2017 rund 67 000 Saarländer eine Rente von weniger als 600 Euro. Der Frauenanteil bei diesen Mini-Renten lag bei 79 Prozent.

Der Sozial-Experte der SPD-Landtagsfraktion, Magnus Jung, sagte, der SPD-Vorschlag baue Ungerechtigkeit im Rentensystem ab, werde Altersarmut lindern und schließe „eine Gerechtigkeitslücke“.

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