Gedenktafel soll am Hauptbahnhof an Deportationszüge erinnern

Saarbrücken. Zwischen 1940 und 1944 fuhren durch den Saarbrücker Hauptbahnhof zirka 80 Züge der Deutschen Reichsbahn mit 77 000 Menschen an Bord, die aus Frankreich kommend in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. Die Menschen wurden aufgrund Ihrer Religion, ihrer politischen Gesinnung oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgt, deportiert

Saarbrücken. Zwischen 1940 und 1944 fuhren durch den Saarbrücker Hauptbahnhof zirka 80 Züge der Deutschen Reichsbahn mit 77 000 Menschen an Bord, die aus Frankreich kommend in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. Die Menschen wurden aufgrund Ihrer Religion, ihrer politischen Gesinnung oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgt, deportiert. Die Nazis ermordeten viele von ihnen.An diese Menschen möchte auf Initiative des Saarbrücker Vereins DenkmalMit ein Bündnis von Organisationen - darunter viele französische - erinnern.

Es ist geplant, eine Gedenktafel am Saarbrücker Hauptbahnhof anzubringen, die folgenden Schriftzug auf Deutsch und Französisch tragen soll: "Wir gedenken der Opfer des Nationalsozialismus. Annähernd 80 Deportationszüge mit 77 000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern sowie 26 Deportationszüge mit Widerstandskämpfern der Résistance, politischen Oppositionellen und Homosexuellen durchfuhren zwischen 1940 und 1944 diesen Bahnhof."

Die Initiative, der auch die Consistoire israélite de Lorraine, die Association pour la Memoire des entfants juifs déportés de Lorraine, die ANACR und die Association Couleurs Gaies angehören, hat in den letzten Wochen Kontakt mit der Deutschen Bahn aufgenommen. Diese hat signalisiert, das Anliegen grundsätzlich zu unterstützen. Allerdings will sie noch Vorschläge zur Ãnderung des Textes unterbreiten.

"Wir begrüßen, dass die Deutsche Bahn dieses wichtige Anliegen positiv aufgenommen hat, würden uns aber freuen, wenn die Anbringung des Schildes nun umgehend umgesetzt werden könnte", sagt der Vorsitzende des Vereins DenkmalMit, Richard Borg.

Angesichts der an die Bahn gelieferten Unterlagen (aus den Büchern des bekannten Autors, Rechtanwalts und international anerkannten Historikers Serge Klarsfeld "Le mémorial de la déportation des Juifs de France", Kopien der original Unterlagen des Archivs der nationalen französischen Gedenkstätte aus Paris "le mémorial de la Shoah", des französischen Dokumentationszentrums "Fondation-mémoire-déportation" sowie des Adolf Bender Zentrums und des Werkes "Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, Band 4 Saarland von Hermann Vilk, Pahl-Rugenstein Verlag"), "sind die französischen Opferverbände und wir über das zögerliche Verhalten der Deutschen Bahn zunehmend irritiert", erklärt Borg. red

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