"Eine Flamme der Liebe entzündet"

St. Wendel. Im großen Sitzungssaal des St. Wendeler Landratsamtes hat der saarländische Gesundheits- und Sozialminister Gerhard Vigener elf Menschen aus dem Landkreis die Pflegemedaille des Saarlandes verliehen. Sie pflegen seit vielen Jahren kranke, behinderte und pflegebedürftige Menschen im häuslichen Bereich unentgeltlich

 Gerhard Vigener und Landrat Udo Recktenwald (hinten) ehrten pflegende Bürger. Foto: atb

Gerhard Vigener und Landrat Udo Recktenwald (hinten) ehrten pflegende Bürger. Foto: atb

St. Wendel. Im großen Sitzungssaal des St. Wendeler Landratsamtes hat der saarländische Gesundheits- und Sozialminister Gerhard Vigener elf Menschen aus dem Landkreis die Pflegemedaille des Saarlandes verliehen. Sie pflegen seit vielen Jahren kranke, behinderte und pflegebedürftige Menschen im häuslichen Bereich unentgeltlich. "Die Landesregierung kann ihnen dafür keine Prämien geben", sagte der Minister während der Feierstunde. "Es bleibt ihr nur der Dank für dieses Engagement. Sie haben durch ihre häusliche Pflege in den Herzen eine Flamme der Liebe und der Menschlichkeit entzündet." Menschen, die ihre Angehörigen daheim pflegen, seien nicht nur stille Helfer, sondern die wahren Vorbilder für die Gesellschaft. Durch ihren Einsatz sei es möglich, dass die Kranken im vertrauten Umfeld der Familie bleiben und ihre Gemeinschaft erfahren können.Im Verlauf seiner Ansprache sagte Gerhard Vigener, dass der Hauptanteil der Pflege im Saarland noch immer in den Familien geleistet werde. Deshalb habe sich die Landesregierung entschlossen, Pflegemedaillen zu verleihen, weil die Angehörigen bereit seien, selbst anzupacken, statt den Staat für alles verantwortlich zu machen. Bisher sind im Land 110 solcher Medaillen verliehen worden. Weitere 100 Anträge lägen vor. Durch die gesetzlichen Veränderungen im Pflegebereich habe seien im Saarland Pflegestützpunkte eingerichtet worden, jüngst auch im Landkreis St. Wendel. Die demografische Entwicklung werde, so der Minister, die Zahl der Pflegebedürftigen ansteigen lassen. Gleichzeitig sinke die Anzahl der Menschen, die für die Pflege eines Angehörigen zuhause zur Verfügung stehen. In der Bundesrepublik werden zurzeit 92 Prozent aller Pflegebedürftigen innerhalb des näheren Familienumfeldes gepflegt. In 28 Prozent der Fälle wird diese Arbeit vom Ehe- oder Lebenspartner geleistet. Zu 36 Prozent pflegen Kinder ein Elternteil.Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald sparte ebenfalls nicht mit Lob für die Pflegenden: "Was Sie tun, ist gelebte Nächstenliebe und das Umsetzen christlicher Werte in die Tat. Dass die pflegenden Menschen daheim sein können, daran haben Sie einen ganz großen Anteil." Den elf Bürgern aus dem Landkreis wurde die Pflegemedaille zusammen mit einer Urkunde überreicht. Anwesend waren auch die Bürgermeister Wolfgang Alles aus Freisen, Hermann Josef Schmidt aus Tholey und Andreas Veit aus Nohfelden, ebenso mehrere Ortsvorsteher.

Auf einen BlickDie Pflegemedaillen des Saarlandes wurden an folgende Bürger verliehen: Maria Müller und Rudolf Bettinger (Gemeinde Freisen), Ursula Florquin (Gemeinde Marpingen), Adelfine Haupenthal, Hildegard Nau, Margarethe Wild , Elisabeth Gierend, Hermann Müller sowie Karin und Dietmar Liesmann (Gemeinde Nohfelden), Karin Krämer (Gemeinde Tholey). gtr

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