Die stillen Helden des Alltags

Homburg. Die Pflege Hilfsbedürftiger im familiären Umfeld ist immer wieder Gegenstand weitläufiger Diskussionen. Dass die Pflege ein Gesicht hat, dass sie für schwere Schicksale von Betroffenen und die Aufopferung der Pflegenden steht, das will die saarländische Landesregierung mit einer ganz besonderen Würdigung, der Pflegemedaille, verdeutlichen

Homburg. Die Pflege Hilfsbedürftiger im familiären Umfeld ist immer wieder Gegenstand weitläufiger Diskussionen. Dass die Pflege ein Gesicht hat, dass sie für schwere Schicksale von Betroffenen und die Aufopferung der Pflegenden steht, das will die saarländische Landesregierung mit einer ganz besonderen Würdigung, der Pflegemedaille, verdeutlichen. Am Montag verlieh der saarländische Sozialminister Professor Gerhard Vigener im Homburger Forum Rosemarie Giese, Walter Zimmer, Jutta Lion, Heiderose König und Hans Drobczyk aus Bexbach, für Maria Holzer und Gerlinde Emich aus Homburg sowie Inge Wimberger aus St. Ingbert diese besondere Auszeichnung, die gezielt und auf Vorschlag Dritter an Menschen vergeben wird, die sich in der Pflege ihrer Angehörigen über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren engagiert haben. Landrat Clemens Lindemann, der die Veranstaltung eröffnete, betonte in seiner Begrüßung der die Bedeutung der häuslichen Pflege. "Dass wir diese häusliche Pflege haben, ist etwas ganz wunderbares." So sei es schön, dass die Öffentlichkeit, so Lindemann weiter, in Form der Pflegemedaille einmal in einer besonderen Art und Weise Danke sagen würde. Auch Gerhard Vigener fand in seiner Laudatio starke Worte für die Leistungen der acht Bürgerinnen und Bürger, die in den vergangenen Jahren mit ganz unterschiedlichen Schicksalsschlägen fertig werden mussten und trotzdem die Verantwortung der Pflege ihrer Angehörigen auf sich genommen hatten. So nannte er sie echte Vorbilder für die Gesellschaft, abseits des Rummels um vermeindliche Helden auf Superstar-Bühnen und Sportarenen. "Diese 'Helden' sind nicht die Vorbilder, die unsere Gesellschaft braucht. Wir brauchen dagegen Menschen, die Vorbildliches geleistet haben. Die Menschlichkeit vorgelebt haben, die ohne zu murren und ohne zu klagen einen für sie anstrengenden und großartigen Weg gegangen sind." Und in Richtung der acht zu Ehrenden machte Vigener klar: "Wir brauchen stille Helden, so wie sie es sind." Bundesweit werden 92 Prozent aller Pflegebedürftigen innerhalb des familiären Umfeldes versorgt. In 28 Prozent der Fälle wird diese Arbeit dabei von Lebenspartnern geleistet.

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