Ein Raum für eine Dienstleistungsgesellschaft Das Internet als Chance begreifen

Otzenhausen. In den vergangenen 60 Jahren hat der ländliche Raum seinen Wirtschaftssektor, die ökologische Land- und Waldwirtschaft, weitestgehend verloren. Die wesentliche Herausforderung für die Zukunft heißt demografischer Wandel

 Die Referenten: Volkmar Pees, Anke Rehlinger, Olaf Kühne und Magnus Jung (von links). Foto: Faber

Die Referenten: Volkmar Pees, Anke Rehlinger, Olaf Kühne und Magnus Jung (von links). Foto: Faber

Otzenhausen. In den vergangenen 60 Jahren hat der ländliche Raum seinen Wirtschaftssektor, die ökologische Land- und Waldwirtschaft, weitestgehend verloren. Die wesentliche Herausforderung für die Zukunft heißt demografischer Wandel. Den Rückgang der Einwohnerzahlen in den ländlichen Gebieten kommentierte Referent Olaf Kühne wie folgt: "Nicht die ländlichen Räume sind geschrumpft, sondern die alten Industriestandorte."Alternativen und Ansätze, die positive Entwicklungschancen aufzeigen, seien vorhanden. "Soziale Netzwerke, Lebensqualität, Infrastruktur, Stärkung der Wirtschaft, die ländliche Kultur und das Vereinsleben", zählte SPD-Kreis-Chef Magnus Jung einige wichtige Bausteine zur Stärkung der ländlichen Räume auf. Kühne appellierte: "DSL ist die Chance für ländliche Räume." Damit könne man eine Dienstleistungsgesellschaft aufbauen. "Die Arbeit muss zu den Menschen kommen", meinte Kühne. Momentan herrsche das Phänomen vor, dass die Menschen gezwungen seien, hinter den Arbeitsplätzen her zu ziehen. "Es muss ein Umdenken stattfinden. Die Chancen, die moderne Medien bieten, müssen intelligent genutzt werden", sagte Kühne. Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Thorsten Lang forderte dazu, den ländlichen Raum flächendeckend mit schnellem Internet auszugebauen.

Anke Rehlinger (SPD) sieht bei der Energiewende große Potenziale für den ländlichen Raum. "Da kann der ländliche Raum ganz stark mit von der Partie sein, und von der regionalen Wertschöpfung profitieren", so Rehlinger. Dafür müsse man versuchen die Bürger einzubinden, und sie mitnehmen. Kühnes Ausführungen und Betrachtungsweisen untermauerte sie sofort. "Während der Agrarbereich im Landkreis Merzig-Wadern verliert, gewinnt der Dienstleistungsbereich immer mehr dazu", berichtete sie.

Der ehemalige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Baumholder, Volkmar Pees (SPD), stellte in seinen Ausführungen das Dorferneuerungskonzept in Rheinland-Pfalz, zugleich als Förderinstrument und Entwicklungschance vor. "Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf den den ländliche Raum", wollte Besucher Thomas Steinmetz vom Referenten Kühne wissen. Auf regenerative Energie zu setzten, so Kühne, sei ein wichtiger Faktor. Was die Landwirtschaft angehe, sollen klima- und sturmfeste Bäume und Sträucher gepflanzt werden.

Jung zog abschließend ein positives Fazit "Wir haben viele gute, neue Anregungen für die Zukunft erhalten", bilanzierte er. Insbesondere, den ländlichen Raum als zukunftsfähigen Dienstleistungsbereich zu verstehen, sei für ihn der zentrale Punkt des Abends gewesen. Im Wettbewerb dürfe man den ländlichen Raum nicht als Abstiegsregion begreifen.

Auf einen Blick

Die Referenten der Veranstaltung: Olaf Kühne, Stiftungsprofessor für Nachhaltigkeitswissenschaft Universität des Saarlandes;Magnus Jung SPD - Kreisvorsitzender St. Wendel; Anke Rehlinger, SPD-Kreisvorsitzende Merzig - Wadern, Volkmar Pees, ehemaliger Bürgermeister der Verbandsgemeinde Baumholder. frf

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