Ein Lesemotor für Generationen

St. Wendel. Sie ist zu einem Kulturzentrum und einem beliebten Treffpunkt geworden und zu einem echten Mehr-Generationen-Haus und hat St. Wendel bekanntgemacht. Seit 1989 schreibt die Stadt- und Kreisbibliothek mit riesigen Besucher- und Ausleihzahlen eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte. Ihr 20

 Die Bibliothek St. Wendel leistet gute Arbeit. Foto: dia-saar.de

Die Bibliothek St. Wendel leistet gute Arbeit. Foto: dia-saar.de

St. Wendel. Sie ist zu einem Kulturzentrum und einem beliebten Treffpunkt geworden und zu einem echten Mehr-Generationen-Haus und hat St. Wendel bekanntgemacht. Seit 1989 schreibt die Stadt- und Kreisbibliothek mit riesigen Besucher- und Ausleihzahlen eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte. Ihr 20. Geburtstag wurde am vergangenen Freitagabend mit über 100 Gästen im ebenfalls 20 Jahre alten Mia-Münster-Haus gefeiert. "Es war damals schwierig, dieses Haus zu errichten, galt es doch, das an dieser Stelle geplante Rathaus zu verhindern und lieber eine Bibliothek zu bauen", blickte St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU) in die 80er Jahre zurück. "Politisch war es der umstrittenste Bau während meiner Amtszeit." Regelmäßig habe es in den Gremien Kampfabstimmungen gegeben und keine Entscheidung sei einstimmig gefallen. Das Projekt habe aber nur durch die Unterstützung des Landkreises realisiert werden können und sei inzwischen zum Eckpfeiler der Stadt geworden, die sich Sport und Kultur auf ihre Fahnen geschrieben habe. Jedes Jahr gebe die Stadt 600 000 Euro dafür aus. Der Landkreis beteiligt sich mit 180 000 Euro und mit weiteren 30 000 Euro für das Museum. Es wird ebenfalls 20 Jahre alt, eine Feier steht im Sommer an.Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald bezeichnete das Mia-Münster-Haus und seine Einrichtungen als "Ausdruck einer erfolgreichen Partnerschaft zwischen Stadt und Landkreis". Die Bibliothek sei eine Triebfeder für das Lesen und fördere den aktiven Umgang mit den Medien. Das sei wichtig in einer Zeit, in der SMS-Nachrichten von einem Zimmer ins andere geschickt würden, anstatt miteinander zu reden. Seit 20 Jahren ziehe die Stadt- und Kreisbibliothek konzentrische Kreise in die ganze Region.Bibliotheken seien nicht nur Bildungseinrichtungen, sie erfüllten auch eine Pflichtaufgabe, sagte der Vorsitzende des Deutschen Büchereiverbandes, Reinhard Klimmt. In ihnen gehe es nicht nur um Bücher. Das Zusammenspiel mit den elektronischen Medien vertiefe das Wissen und erweitere den Horizont. "Das klassische Buch wird aber auch künftig weiterbestehen", versicherte Klimmt. "weil es etwas das, was man anfassen kann." Mit Beifall wurde seine Mitteilung aufgenommen, dass der Deutsche Büchereiverband die St. Wendeler Bibliothek zur "Bibliothek des Jahres" in Deutschland vorschlagen wolle.Die saarländische Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur, Susanne Reichrath, eröffnete die Ausstellung "100 Ideen für die Zukunft", die vom 9. März bis 17. April im Mia-Münster-Haus zu sehen ist und auch genutzt werden kann. 100 Medien befassen sich mit der Frage "Wie könnte unsere Zukunft aussehen?" und stellen den technischen Fortschritt in den Mittelpunkt. Susanne Reichrath bezeichnete die St. Wendeler Bücherei als einen Motor im nördlichen Saarland und als eine der erfolgreichsten Bibliotheken in Deutschland, wo es 12 000 Büchereien gibt. Dieter Mertes, der Leiter der Stadt- und Kreisbibliothek, sprach Dankesworte an die Menschen, die mitgeholfen haben, die Bücherei zu dem Bekanntheitsgrad zu verhelfen, den sie heute besitzt. Musikalisch wurde die Feier durch Daniela Rössler (Gesang), Jörg Altmeier (Piano) und die Gruppe Oh Jazzes mitgestaltet.

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