Drei Millionen Euro für Seehunde und Gorillas

Saarbrücken. Richard Francke, weiß was Zoobesucher mögen: Seehunde und Gorillas. Diese "prominenten Tiere", erklärt der Saarbrücker Zoodirektor, werden deshalb in den kommenden Jahren noch besser in Szene gesetzt. Und damit werden auch ihre Lebensbedingungen am Eschberg verbessert

Saarbrücken. Richard Francke, weiß was Zoobesucher mögen: Seehunde und Gorillas. Diese "prominenten Tiere", erklärt der Saarbrücker Zoodirektor, werden deshalb in den kommenden Jahren noch besser in Szene gesetzt. Und damit werden auch ihre Lebensbedingungen am Eschberg verbessert.

Mit dem Bau des neuen Seehundbeckens an der Stelle des ehemaligen Spielplatzes soll noch in diesem Monat begonnen werden. Der für den Zoo zuständige städtische Kulturdezernent, Erik Schrader, rechnet mit einem Jahr Bauzeit. Rund zwei Millionen Euro werde die neue Anlage kosten. Ein Fünftel davon zahlt das Land aus Tourismus-Fördermitteln.

Eine Investition, die sich lohnt, sagt Zoo-Geschäftsführer Wilhelm Brixius. Viele der rund 200 000 Menschen, die jedes Jahr den Zoo besuchen, kommen nämlich aus Rheinland-Pfalz, Lothringen, Luxemburg und Belgien. Dass mit dem Seehundbecken angefangen wird, liegt nicht nur daran, dass die Seehunde vor allem für Kinder die beliebtesten Zootiere sind. Das Becken sei "einfach fällig", sagt Francke.

"Seit 1973 halten wir im Saarbrücker Zoo atlantische Seehunde, sie gehören zu den Attraktionen unseres Parks. Allerdings sind die Tiere in einem Becken für Pinguine aus dem Jahr 1967 untergebracht. Die Anlage und ihre Filtertechnik sind veraltet und unansehnlich geworden", erklärt der Zoodirektor. Das neue Becken werde größer sein und den Besuchern durch eine Glasfront auch einen Blick unters Wasser ermöglichen.

Dorthin, wo heute die Seehunde sind, sollen dann wieder Pinguine kommen. Der Zoo habe sich bereits bei Tiergärtne, die südamerikanische Humboldt-Pinguine züchten, auf die Liste setzen lassen.

Das Menschenaffenhaus, das zurzeit mit Geld aus dem Konjunkturprogramm saniert wird, soll um ein Freigehege für die Gorillas erweitert werden. Baubeginn: 2011. Kosten: rund 900 000 Euro. So steht es im Masterplan, den die Zooleitung gestern vorgelegt hat. Darin sind unter anderem auch eine verbesserte Wegführung, der Umbau des Eingangs, der Bau einer neuen Veterinär- und Quarantänestation sowie eine Nashorn-Savanne vorgesehen. "Darüber hinaus planen wir eine bewaldete Schlucht für Sibirische Tiger einzurichten. Hierfür sind im Investitionsprogramm ab 2012 insgesamt 230 000 Euro vorgesehen", sagt Francke. Ob der Zoo wirklich Nashörner und Sibirische Tiger bekommt, ist unklar. "Meine persönlichen Überlegungen gehen erstmal bis zu den Gorillas", sagt Francke.

Finanziert werden soll die Umgestaltung des Zoos, der die Stadt jährlich über zwei Millionen Euro kostet, unter anderem durch den Verkauf des Nordgeländes. "Dieses Gebiet eignet sich hervorragend für familiengerechtes, innerstädtisches Bauen", sagt Schrader. Die Zoopläne seien sehr ambitioniert, aber "mehr als Ideen und Träumerei", betont der Dezernent. Es handle sich bei alldem um "eine seriöse Planung". "Meine persönlichen Überlegungen gehen erstmal bis zu den Gorillas."

Richard Francke

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