Warum Pinguine kein Mitleid brauchen

Saarbrücken · Wetter wie in Afrika? Von wegen, sagt Zoodirektor Richard Francke, im Afrikahaus am Eschberg sei es gerade „angenehm kühl“. Aber nicht nur deshalb gehe es den rund 1000 Tieren dort ziemlich gut, erzählt er.

 Die Pinguine im Saarbrücker Zoo. Foto: Iris Maurer

Die Pinguine im Saarbrücker Zoo. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Wenn die Hitze uns Menschen schon so sehr zu schaffen macht, wie schlimm muss das denn dann für Tiere sein, die vom Südpol kommen? Weniger schlimm als für die Menschen, sagt Richard Francke. Die Pinguine im Saarbrücker Zoo zum Beispiel haben weniger unter der Hitze zu leiden als seine 38 Mitarbeiter. "Die Tiere müssen ja nicht arbeiten", erklärt Francke - und sie haben schattige Plätzchen.

Die Pinguine können sich außerdem nach Belieben im Wasser abkühlen. Wobei die Tiere von Natur aus auch mit Wärme zurechtkommen. In ihrem natürlichen Lebensraum - in Chile und Peru - könne es nämlich auch sehr heiß werden, erklärt Francke. Wobei die Tiere im Saarbrücker Zoo nie dort waren, wo die Natur sie vorgesehen hat. "Die Tiere sind alle in Mitteleuropa geboren" - im Saarbrücker Zoo oder einem anderen Tierpark.

Die roten Pandas hätten es sicher gerne etwas kühler, sagt Francke, aber deshalb haben sie auch "das schattigste Gehege". Die Erdmännchen dagegen "genießen diese Hitze richtig", sagt der Zoodirektor. Und den Tieren, die normalerweise in Afrika vorkommen, mache die Hitze eh nichts aus. Die tun im Zoo das, was sie auch in freier Wildbahn tun: Sich ein schattiges Plätzchen suchen und dösen. Francke formuliert es so: "Die machen auf Ruhe."

Apropos Afrika: Das Afrikahaus sei gerade "wunderbar kühl" - also auch ein guter Ort, an den Menschen vor der Hitze fliehen können. Und draußen gebe es genug Bänke, um beim hochsommerlichen Zoobesuch Pausen einlegen zu können. Die angenehmste Zeit im Zoo sei die morgens um halb neun, wenn aufgesperrt wird, sagt Francke. "Das ist richtig schön", verspricht er.

Dort, wo zu viel Sonne hinkommt, haben Zoo-Mitarbeiter für die Tiere Schattennetze gespannt. Dafür, dass die Teiche und Becken nicht zu warm werden, sorge man eh routinemäßig, sagt Francke. Sorgen um die Tiere machen er und seine Mitarbeiter sich eher im Winter. Eis und Schnee seien für die meisten Tiere wesentlich unangenehmer als Hitze. Auch für die Pinguine sei es "viel blöder, wenn es nass-kalt ist".

Wenn schon jemand Mitleid haben wolle, "dann mit den Damen, die bei uns im Kassenhäuschen sitzen", sagt Richard Francke und versichert: "Unsere Mitarbeiter brauchen bei dieser Hitze mehr Zuspruch als unsere Tiere."

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Auf einen BlickIm Sommer (der dauert in diesem Fall bis zum 31. Oktober) ist der Saarbrücker Zoo am Eschberg von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet. Danach bis Ende Februar von 9 bis 17 Uhr. Die Tierhäuser und der Streichelzoo schließen im Sommer bereits um 17.30 Uhr, im Winter um 16.30 Uhr.Tierfütterungen zum Zuschauen: Pinguine (täglich um 9 und um 14.30 Uhr), Piranhas (samstags, 15 Uhr) und Seehunde (montags, 15.30 Uhr, dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags, 10 und 15.30 Uhr).Eintrittspreise: Erwachsene 8 Euro (mit Ermäßigung 4 Euro); Menschen mit Behinderung 4 Euro, Kinder ab 5 Jahre und Jugendliche sowie Studenten 4 Euro, Hunde ein Euro. In Gruppen ab 10 Personen zahlen Erwachsene 6 Euro, Kinder 3 Euro.Informationen: Zoo Saarbrücken , Graf-Stauffenberg-Straße, 66121 Saarbrücken , Telefon (06 81) 9 05-36 00, E-Mail: zoo@saarbruecken.de olszoo.saarbruecken.de

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