Der wahnwitzige Schlagloch-Slalom
Sulzbach. Rumms - schon wieder so ein schreckliches Ding. Wenn Menschen hinterm Lenkrad schier aus dem Sitz gehoben werden und die Stoßdämpfer ächzen, dann sind sie schuld: die Schlaglöcher. "Bei uns gibt es Leute, die schon 30 Jahre hier arbeiten. Sie sprechen von einem der schlimmsten Winter, den sie je erlebt haben
Sulzbach. Rumms - schon wieder so ein schreckliches Ding. Wenn Menschen hinterm Lenkrad schier aus dem Sitz gehoben werden und die Stoßdämpfer ächzen, dann sind sie schuld: die Schlaglöcher. "Bei uns gibt es Leute, die schon 30 Jahre hier arbeiten. Sie sprechen von einem der schlimmsten Winter, den sie je erlebt haben." Das sagt Thomas Motsch, Leiter der Straßen- und Autobahnmeisterei in Sulzbach. Seine Leute - fünf Mitarbeiter im Innendienst und 27 Mann draußen in Unterhaltung und Instandsetzung - sind quasi rund um die Uhr im Einsatz. Weil sie dafür sorgen müssen, dass die Verkehrssicherheit gewährleistet ist. Die Sulzbacher Straßen- und Autobahnmeisterei mit Sitz in der Hirschbachstraße ist zuständig für 65 Kilometer Autobahn, 20 Kilometer Bundesstraßen und 189 Kilometer Landstraßen. Also grundsätzlich für die überörtlichen Strecken - von Saarbrücken im Süden bis Illingen im Norden, von Völklingen im Westen bis Neunkirchen im Osten. Und die Mannschaft ist offenbar schnell, wie ein Beispiel zeigt: Während noch am Mittwochmorgen gewaltige Schlaglöcher die Fahrt auf der L 126 zwischen Dudweiler und Sulzbach zum unerfreulichen Abenteuer machten, waren sie bereits Stunden später verschwunden.Dafür sorgen die jeweils drei Mann starken Trupps, die die Löcher zunächst mal provisorisch schließen - mit "Wintermischgut". Man kann dazu auch Kalt-Asphalt sagen. In Handarbeit, erklärt Thomas Motsch, wird er aufgebracht, glatt gezogen und mit einem Stampfer verdichtet. Knochenarbeit sozusagen. Erst später werden die schadhaften Stellen, die nahe beieinander liegen, je nach Tiefe großflächig maschinell ausgefräst und mit Heißasphalt verfüllt. Der hält sehr viel länger als das Winter-Provisorium.Für die Reparatur-Trupps, die zurzeit im Einsatz sind, um die schlimmsten Löcher zu beseitigen, hat Thomas Motsch ein dickes Lob parat: "Sie stehen alle ihren Mann". Motsch macht deutlich, dass die im Schichtdienst tätigen Leute wirklich alles geben, um an den bestehenden Verhältnissen etwas zu ändern. Was die Straßen so extrem wie jetzt kaputtmacht, sagt Motsch, das sei der Wechsel von Frost- und Tauwetter. Dauerfrost allein bringe das nicht fertig. Im Übrigen nennt er einen entscheidenden Grund, warum die Straßen vorerst nur provisorisch geflickt werden: Das liege daran, dass im Saarland momentan die Asphaltmischwerke dicht sind. Da es im Winter keinen Straßenbau gebe, würden die Mischwerke mit ihren hochofenartigen Vorrichtungen einer gründlichen Inspektion unterzogen. Etwa ab März stehe das benötigte Material wieder zur Verfügung. "Sie stehen alle ihren Mann." Thomas Motsch, Leiter der Straßen- und Autobahnmeisterei Sulzbach, über sein Team